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Händler setzen ein dickes ­Fragezeichen hinter Fatbikes
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Umfrage - Fatbikes

Händler setzen ein dickes ­Fragezeichen hinter Fatbikes

Neben E-Mountainbikes ernten Fatbikes gegenwärtig die meiste Aufmerksamkeit im Bereich geländegängiger Räder. Wo immer die auffälligen Bikes mit den dicken Reifen zu sehen sind – sei es auf ­Fahrradmessen oder im Schaufenster eines Fach­geschäfts –, stoßen sie auf großes Interesse. Das bestätigen auch die befragten Fahrradhändler. Skeptisch sind sie jedoch, was das Potenzial der Fatbikes angeht.

Christian ­Emmel - Fahrradhaus Emmel, Hildesheim

Wir wissen noch nicht genau, wie Fatbikes beim Kunden ankommen. Unsere erste Bestellung mussten wir stornieren, weil kein Hersteller liefern konnte – obwohl sie auf den Herbstmessen ausführlich Werbung dafür gemacht haben. Für uns als Vollsortimenter kann ich mir vorstellen, dass wir Fatbikes im Preisbereich zwischen 1.000 und 1.500 EUR verkaufen können. Ob es ein dauerhafter Trend ist, wird sich zeigen. Vielleicht im Süden noch eher als bei uns im Norden. Am Ende stimmen das die Kunden ab. Retro-Fahrräder z. B. starten bei uns in diesem Jahr bisher voll durch, nachdem da lange Zeit wenig Bewegung war. Und wer hätte vor 15 Jahren gedacht, dass E-Bikes heute so ein Hype sind?

Hermann ­Frerichs - Frerichs – Der Zweirad Experte, Friesoythe

Bei uns sind Fatbikes noch kein großes Thema. Es gibt keine direkte Nachfrage. Wir haben einige wenige Modelle im Laden stehen. Das sind schon Hingucker für die Kunden, die dann durchaus begeistert sind, wenn sie Testfahrten unternehmen. Richtig spannend können Fatbikes auch insbesondere als Pedelec-Version sein.

Thomas Rennert­ - Radsport Radial, ­Konstanz

Für uns sind Fatbikes überhaupt nicht interessant. Das Thema wird etwas überbewertet. Wir haben lediglich mal ein Modell auf Bestellung verkauft. Insgesamt gibt es hier in der Stadt und in der Umgebung jedoch keine Nachfrage nach Fatbikes. In anderen Gegenden mag es sinnvoller sein, sich mit diesem ­Segment zu beschäftigen.

Florian ­Wiegert - Conny Fahrradladen, Fehmarn

Wir führen Fatbikes, hatten aber bisher noch keine großartige Nachfrage. Es ist allerdings auch noch früh im Jahr. Ich finde das Thema nicht uninteressant, auch wenn es ein Nischenprodukt ist. Die Urlauber sind begeistert und leihen sich gerne Fatbikes bei uns.

Klaus Braun - Fahrrad Sperk, Ottobrunn

Fatbikes sind für uns überhaupt nicht spannend. Lediglich im Herbst nach den Messen hatten wir einige Anfragen. Im Geschäft steht ein einziges Fatbike als Hingucker. Wir rechnen auch nicht damit, dass es ein großes Thema wird. Es ist doch eine sehr spezielle Nische. Aktuell werden Fatbikes nur von den Herstellern und Medien gepusht, damit es mal etwas Neues gibt.

Peter Michalak - Bike Point Jena

Fatbikes sind ein spannendes Nischenthema. Nicht alle Hersteller haben die Räder im Programm, leider keine unserer Hauptmarken. Ein großer Markt ist es derzeit nicht. Man muss abwarten, wohin es sich entwickelt. Auch 29er waren zuerst Nischenprodukte und inzwischen sind sie Standard. Für Einsatzzwecke wie Sand oder Schnee sind Fatbikes sehr interessant, ebenso als Zweit- oder Drittrad.

Willi Müller - WM-Bike, ­Düsseldorf

Wir machen diesen Trend mit, weil man als Fachhändler ja Vorreiter sein will. Für die Stadt sind Fatbikes aber natürlich weniger geeignet. Wir haben hier nicht das passende Gelände, keinen Strand und in diesem Jahr auch keinen Schnee. Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir 20 Fatbikes im Jahr verkaufen. Man muss einfach abwarten, wie es sich entwickelt, auch in Bezug auf Ersatzteilbeschaffung etc. Die Optik ist natürlich mar­tialisch. Wir präsentieren ein Fatbike im Schau­fenster. Da bleiben die Leute schon mal stehen.

Lars Vogel - Der Radladen, ­Mannheim

Fatbikes sind eine nette Auffrischung für den doch etwas langweiligen Mountainbike-Markt. Ein allzu ­großes Verkaufspotenzial sehe ich für uns als kleines Fachgeschäft zwar nicht. Insgesamt sind Fatbikes aber ein Teil des Trends hin zu minimaler Technik kombiniert mit maximalem Fahrspaß. Die Funktion kommt wie etwa bei 29er-Bikes über die Bereifung. Und Fatbikes erzeugen natürlich Aufmerksamkeit: Die Anzahl der Nasenabdrücke an unserem Schaufenster lässt sich schon gar nicht mehr zählen.

Maximilian Stolzenburg - Rad-Sport Schriewer, Hilter

Fatbikes sind zwar noch ein Nischenprodukt, das Interesse der Kunden ist aber durchaus vorhanden. Wer bereits ein Fatbike nutzt, ist meistens auch sehr begeistert. Das mag an unserer Region im Teutoburger Wald liegen. Es ist einfach ein Rad, das sich im Wald sehr wohl fühlt. Wir sehen bei Fatbikes also Potenzial.

22. April 2015 von Oliver Bönig
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