Bezahlen mit dem Handy
HDE: Neue Zahlungssysteme haben eine reelle Chance
entsprechende Konditionenmodell an.
Stephan Tromp, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland (HDE) zeigte sich heute zuversichtlich, dass kommende Zahlungsverfahren wie das Bezahlen mit dem Handy auch in der Akzeptanz im Handel eine reelle Chance haben könnten. Zwar sei der Ansatz insbesondere kontaktloser Systeme nicht neu. Es liegen nun jedoch marktreife Techniken vor die in Kombination mit attraktiven Bedingungen für den Handel interessante Alternativen bieten können.
Tromp warnte jedoch vor überzogenen Gewinnerwartungen der Anbieter, da neben der Kundenakzeptanz einige grundlegende Anforderungen des Handels zu berücksichtigen seien. „Benchmark für die Akzeptanz im Handel sind die etablierten Systeme. Ein neuer Systembetreiber ist daher gut beraten, sein Konditionenmodell an vergleichbare etablierte Zahlungsverfahren anzupassen.
Ein etwaiger Zusatznutzen für den Händler, der ein exklusiveres Preismodell rechtfertigt, ist nur schwer durchzusetzen.“ Es ginge dem Handel in erster Linie um das Thema Bezahlen. Nur wenn begleitende Effekte wie Kundenbindung oder Aufwandsminimierung belegbar und bezifferbar seien, könne ein neues Modell damit werben. Beispielhaft nannte Tromp die Zeitersparnis durch Einsatz der Kontaktlos-Technologie.
„Ob höhere Gebühren wegen eines Zeitvorteils an der Kasse durchsetzbar sind, hängt davon ab, inwiefern dieser in der Praxis tatsächlich erreicht werden kann. Zudem haben nicht alle Handelsunternehmen die gleichen Präferenzen. So kann einem Händler ein ausführliches Kundengespräch durchaus wichtiger sein, als ein schneller Kassendurchlauf.“
Tromp warnte ebenso davor, sich allzu sehr auf die Techniken zu konzentrieren. Vielmehr seien die entsprechenden Abläufe und Prozesse im Handel ein sinnvoller Ansatzpunkt, um darauf neue Zahlungsmethoden aufzubauen. „Eine Zahlung mit dem Handy ist im Handel nicht per se erstrebenswert. Vielmehr müssen sich neue Systeme mit geringem Aufwand in die Kassenlandschaft integrieren lassen. Die Unternehmen werden sich nicht ein zweites und drittes Terminal oder Lesegerät anschaffen. Daher müssen zunächst gemeinsame Standards geschaffen werden, um dann individuelle Geschäftsmodelle aufzubauen.“ Wenn ein Anbieter mit proprietären Techniken einsteige, muss er mit einem Misserfolg leben können, so Tromp.
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