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"Die Krise ist kurzfristig"

HDE-Präsident nennt Rezept gegen die Wirtschaftskrise

(HDE) „Märkte stärken, Unternehmen stärken, Unternehmer stärken.“ Dies sei das beste Rezept gegen die Wirtschaftskrise erklärte Josef Sanktjohanser, Präsident des Hauptverbands des Deutschen Einzelhandels (HDE), im Titelinterview der aktuellen Ausgabe des Handelsjournals. Mit Blick auf die anstehenden Europa- und Bundestagswahlen formulierte der HDE-Präsident die wichtigsten Forderungen der Branche an die Politik und warnte zugleich:

Der Glaube, die Politik werde es schon richten, führe in die Irre: „Es kann einem Angst und Bange werden, welche Konjunktur die Politikgläubigkeit derzeit hat. Man muss sich wirklich besinnen, woher unser Wohlstand kommt: nur aus der demokratischen und marktwirtschaftlichen Ordnung.“ Von Einzelmaßnahmen zur Ankurbelung der Konjunktur hält der Handels-Chef nichts, denn „sie wirken, wenn überhaupt, nur punktuell – führen aber zu enormen Verzerrungen.“ Besser wäre es, wenn die Politik die Menschen in die Lage versetze, mehr konsumieren zu können. „Ich halte viel davon, Anreize zu setzen“, sagte Sanktjohanser, „aber nicht durch Direktsubventionen, sondern durch Anreizsysteme. Das kann man dann über Steuern und Abgaben regeln.“

Auch in der derzeitigen Krisensituation bleibe das Thema Nachhaltigkeit für den Einzelhandel weiter wichtig, bekräftigte Sanktjohanser gegenüber dem Handelsjournal. Es gebe keinen Grund für Handelsunternehmen, dieses langfristig wichtige Instrument im Wettbewerb aufzugeben: „Die Krise ist kurzfristig, das Interesse an Nachhaltigkeit ist dauerhaft“, so der Handel-Chef Erklärtes Langfristziel sei ein wachsendes Sortiment an umweltverträglichen, sozial verantwortlich und Ressourcen schonend hergestellten Produkten. Es könne aber nur mit ökonomischer Vernunft auf Produktionsprozesse eingewirkt werden, damit nachhaltige Effekte entstehen, sagte Sanktjohanser: „Wir wollen die Freiwilligkeitsinitiativen fördern. Das ist nicht staatliches Diktat, sondern die Einsicht der Bürger, Unternehmen und Verbände, so dass da Interessen zusammen finden – moralische, ökologische und ökonomische.“

22. Januar 2009 von Pressemitteilung
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