Weißbuch Digitale Plattformen
HDE sieht Online-Marktplätze in der Verantwortung
„Marktplätze bieten vor allem für kleinere Händler die Chance, ihre Reichweite zu erhöhen und so für die Kunden einfacher auffindbar zu werden. Die Plattformen sind für viele Unternehmen attraktiv“, so Tromp. In der jüngsten HDE-Frühjahrsumfrage geben 38 Prozent aller befragten Online-Händler an, ihre Waren über Plattformen wie Amazon oder eBay zu verkaufen. Gleichzeitig steigt mit dem Erfolg großer Plattformen jedoch auch die Sorge vor drohenden Abhängigkeiten. „Kundendaten sind das Erfolgsrezept im Handel 4.0. Wer als Händler über eine Plattform den direkten Zugang zum Kunden verliert, kann auch mit einem perfekten Produkt nur schwer ein zukunftsfähiges Geschäft betreiben“, so Tromp weiter.
Außerdem ist der Gesetzgeber nach Ansicht des HDE gefordert, für Chancengleichheit zwischen ausländischen und einheimischen Händlern zu sorgen. Deshalb müsse die Politik die Vereinheitlichung der Verantwortlichkeiten bei der Produktsicherheit angehen. Denn ausländische Händler nutzen für den Verkauf ihrer Produkte primär internationale Marktplätze. Die Bestellungen werden dann über in der EU ansässige Lager, sogenannte Fulfillment-Center, abgewickelt – ohne Berücksichtigung des Produktsicherheitsrechts und der nationalen Marktüberwachung. Tromp: „Plattformbetreiber und Fulfillment-Center müssen stärker in die Pflicht genommen werden, um Wettbewerbsverzerrungen zu Lasten deutscher Händler zu vermeiden.“ Dieser Aspekt fehle leider im Weißbuch des Ministeriums. Darüber hinaus bleibe der Ausbau schneller Internetanbindungen die Grundvoraussetzung für erfolgreichen Handel sowohl im stationären als auch im Online-Bereich.
Das Weißbuch Digitale Plattformen kann auf der Webseite des Bundeswirtschaftsministeriums heruntergeladen werden.
Verknüpfte Firmen abonnieren
für unsere Abonnenten sichtbar.