Velobiz.de Magazin 3-18 Thema E-Bike
Heiße Party
Alles schon mal dagewesen, werden alte Hasen in der Fahrradbranche dazu sagen. Der Fahrradmarkt hat in den vergangenen Dekaden immer wieder Phasen des starken Wachstums mit entsprechenden Auswüchsen erlebt. So wie jetzt auch: Der E-Bike-Markt in Deutschland ist laut ZIV-Zahlen in 2017 um fast 20 % gewachsen. Einzelne Kategorien, allen voran das Segment der E-Mountainbikes mit einem Wachstum von über 70 %, sind dabei regelrecht durch die Decke gegangen. Nach allem was man so aus Handel und Industrie hört, geht die E-Bike-Party an den Ladenkassen auch in 2018 mit unvermindertem Tempo weiter.
So lange die Nachfrage derart hoch ist, sind viele Probleme im Markt zwar ärgerlich, aber für die Markteilnehmer schlussendlich nicht existenzbedrohend. Doch ein Blick in die Vergangenheit lässt ahnen, dass die Zukunft auch wieder andere Zeiten bringen wird. Es ist quasi ein Naturgesetz der Wirtschaft, dass auf starkes Wachstum eine Phase der Konsolidierung folgt. Solche Phasen sind wichtig. Nicht nur weil sie zur Bereinigung der Branchenlandschaft beitragen, sondern auch, weil sie den Nährboden für neue Marktteilnehmer bereiten, die den Markt wieder auf ein neues Niveau heben. Bestes Beispiel sind die neuen Anbieter im E-Bike-Segement, die vor rund zehn Jahren einer Fahrradbranche neues Leben einhauchten, der nach der Jahrtausendwende die Ideen ausgegangen waren.
E-Bikes sind ein fantastisches Produkt. Und niemand muss wegen der Partylaune im Fahrradmarkt ein schlechtes Gewissen haben. Im Gegenteil: Industrie, Handel und alle anderen Akteure im Markt dürfen stolz sein auf den Trend, den wir gemeinsam geschaffen haben. Und wenn wir trotzdem vorausschauend mit Augenmaß und Vernunft agieren, wird uns auch der Brummschädel am nächsten Morgen nicht umbringen.
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