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Präventionsmaßnahmen ziehen

Im Jahr 2010: Ladendiebstähle gehen weiter zurück

Einen rückläufigen Trend bei den Ladendiebstählen weist die polizeiliche Kriminalstatistik für das Jahr 2010 aus. Demnach sank die Zahl der erfassten Ladendiebstähle im vergangenen Jahr um

6.371 auf 387.662. Dazu sagt der Hauptgeschäftsführer des Handelsverandes HDE: „Die Präventionsmaßnahmen des Einzelhandels zahlen sich aus. Der Rückgang der Ladendiebstähle 2010 um 1,6 Prozent ist vor allem auf die hohen Investitionen der Unternehmen in die Kriminalitätsprävention zurückzuführen.“

1,2 Mrd. EUR investiere der Einzelhandel jährlich, um Diebstähle, Raubüberfälle und Betrug zu verhindern oder aufzuklären, so Genth.

Zu den Maßnahmen würden unter anderem die Schulung von Mitarbeitern, der Einsatz von Detektiven und Sicherheitspersonal und die Videoüberwachung der Verkaufsräume gehören. Auf die offene Videoüberwachung der Verkaufsräume würden die Handelsunternehmen gut sichtbar hinweisen, sagte Genth. „Videoüberwachung wird als Präventionsmaßnahme von der Kriminalpolizei empfohlen und ist oft die einzige Möglichkeit, Straftäter zu identifizieren und zu überführen und so neue Straftaten zu verhindern. Wer Videoüberwachung generell verbietet, spricht eine Einladung zum risikolosen Diebstahl und Betrug aus“, warnte der HDE-Chef.

Mit Blick auf die geplanten Neuregelungen zum Beschäftigtendatenschutz forderte er: „Die offene, aber auch als ultima ratio die verdeckte Videoüberwachung müssen weiterhin möglich sein.“ Die verdeckte Videoüberwachung sei heute in Ausnahmen bei einem konkreten Tatverdacht und unter Wahrung der Verhältnismäßigkeit möglich, wenn alle Mittel ausgeschöpft seien und es für das Unternehmen keine andere Möglichkeit gebe, um eine Straftat aufzuklären. Die Rechtsprechung setze hier sehr enge Grenzen und sichere die Einbeziehung von Betriebsrat und Datenschutzbeauftragten.

Die Dunkelziffer bei Ladendiebstählen sei nach wie vor hoch. Nur wenige Ladendiebe würden angezeigt. Deshalb sei der Schaden für den Einzelhandel weiterhin hoch, sagte der HDE-Hauptgeschäftsführer: „Inventurdifferenzen kommen den Handel teuer zu stehen. Der Schaden beläuft sich auf etwa vier Milliarden Euro, also ein Prozent des gesamten Einzelhandelsumsatzes.“

23. Mai 2011 von Jürgen Wetzstein

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