Radverkehrsplanung zum Abgewöhnen
Initiative Cycleride vergibt den „Pannenflicken 2008“
Seit 2006 wählen die Mitglieder der Initiative Cycleride aus bundesweit eingereichten Vorschlägen die übelsten Radverkehrslösungen aus und verleihen an die Gewinner die „Pannenflicken“. Die Wahl fiel in diesem Jahr auf eine Radspur und den anschließenden Kreisverkehr in der Wolfäckerstraße von Filderstadt, Landkreis Esslingen. Die Begründung von Cycleride: „Zum einen schließen sich Radwegebenutzungspflichten und 30-Zonen nach § 45 (1c) StVO gegenseitig aus, zum anderen hielten sich die Verantwortlichen in der Verwaltung aber auch bezüglich der Nutzung der Radspuren nicht an bundesdeutsches Recht. Die Radspur wird als benutzungspflichtiger Zweirichtungsradweg ausgewiesen, was ebenso unzulässig und riskant ist, wie jenes Piktogramm, welches den Eindruck erweckt, Fußgänger dürften diesen Sonderweg ebenfalls nutzen. Dieser Weg wird vor allem von Schülern stark frequentiert.“
Der zweite Platz geht an einen Radweg zwischen Scharnebeck und Echem, der im Gegensatz zur Fahrbahn keinen Bahnübergang bekommen hat, so dass bei linksseitiger Benutzung im Gegenverkehr geschoben oder zweimal die Fahrbahn überquert werden muss.
Den dritten Platz sicherte sich die Stadt Nürtingen mit ihrer Bahnhofstraße und den abenteuerlichen und zugleich rechtswidrigen Radspuren mit Benutzungspflichten. Hier wird am Ende auch in Kauf genommen, dass Radfahrer auch mal gegen Ampelmasten oder Fußgänger fahren (Foto). Ebenso auf Platz drei die Kreisstadt Göppingen mit einem sehr gefährlichen, aber benutzungspflichtigenen Radfahrstreifen in der Hohenstaufenstraße.
Und nicht zuletzt ging der Sonderpreis „Trampelpfad“ an Radeberg, Landkreis Bautzen.
Mehr Informationen zur Initiative und Fotomaterial zu den „Preisträgern“ gibt es im Internet unter www.cycleride.de
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