Irritationen um E-Bike-Entsorgung:
Jump verschrottet viele E-Bikes
Dafür, dass der E-Bike-Verleiher Jump erst seit knapp einem Jahr in Deutschland auf dem Markt ist (gegründet 2010 in den USA, seit 2017 als „Jump“ aktiv), hat er bereits eine bewegte Geschichte hinter sich. Nach einer Testphase im Frühjahr 2019 nahm die Marke mit ihren knallroten E-Bikes den Regelbetrieb in Berlin auf. Im Mai 2020 wurde das Unternehmen von der Mutter Uber an den Wettbewerber Lime übergeben. Gleichzeitig investierte Uber in einer Finanzierungsrunde von 170 Millionen US-Dollar mit in Lime (velobiz.de berichtete) . Daraufhin verschwanden die Räder von Jump zunächst von der Straße.
Wie mehrere Medien berichteten, habe sich Uber bereits im Mai zur Vernichtung von kolportierten 20.000 bis 30.000 Jump-E-Bikes entschlossen. Dies sei aus Sicherheits-, Garantie- und Wartungsproblemen geschehen. Betroffen sind wohl die älteren Versionen des Jump-E-Bikes, von dem es inzwischen bereits vier Generationen gibt. Die Räder waren zuvor von allen Märkten zurückgezogen worden.
Allerdings rief diese Entsorgungsaktion einen großen Aufschrei in sozialen Medien hervor, da die Räder teilweise noch überhaupt nicht zum Einsatz gekommen waren. Die Vernichtung von brauchbaren Rädern hätte, so die Kritik, durch eine Umwidmung für soziale Projekte vermieden werden können. Das Unternehmen Lime widersprach dieser Darstellung und bot Jump-Räder an einigen Standorten wieder zum Sharing an.
Bis auf weiteres bleibt unklar, wie es mit Jump weitergehen wird, zudem stellen sich Fragen zur Ausrichtung des Sharing-Anbieters. Eine ausführliche Darstellung weiterer Zusammenhänge findet sich auf
Bikesharemuseum
. Dort wird immerhin berichtet, dass durch die Intervention der verschiedenen Organisationen und der Zustimmung von Jump und Lime inzwischen 5298 E-Bikes vor der Schrottpresse gerettet werden konnten.
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