Neue Motorengeneration:
Kalkhoff und Raleigh machen einen großen Schritt nach vorne
„Wir nehmen die Marke Kalkhoff mit auf eine Zeitreise“, sagte Derby-CEO Thomas Raith gestern bei der Präsentation der neuen E-Bike-Generation vor versammelter Fachpresse. Und tatsächlich ist den neuen Modelllinien Integrale und Include, die diesen Anspruch verkörpern sollen, kaum noch etwas vom bisherigen Marken-Image von Kalkhoff anzusehen. Der Name der Marke ist zwar unverändert, kommt jetzt aber mit neuem Logo, einer neuen dezenten Typographie und neuen Farben für das Brand Design. Mehr noch als die Rahmendeko spricht jedoch die Formensprache der neuen Linie Integrale für den Neuanfang der traditionsreichen Marke aus Cloppenburg: Hingucker ist das wuchtige Unterrohr, das zusammen mit dem Steuerrohr und der Motoraufnahme in einem Stück aus Aluminium-Druckguss gefertigt wird und eine Batterie mit 17Ah beherbergt. Viel Augenmerk wurde auch auf die Integration der verschiedenen Komponenten gelegt, so dass die Integrale-Modelle tatsächlich wie aus einem Guss wirken.
Das Herz der neuen Modelle ist jedoch der neue Impulse-Evo-Antrieb, der die bisherige Motorgeneration Impulse 2.0 als neue Top-Ausstattung ablöst und neben den beiden oben erwähnten Kalkhoff-Modellen von Derby auch bei den Raleigh-Modellen Newgate und Ashford verbaut wird. Bei der Entwicklung des neuen, hauseigenen Antriebssystems haben die Derby-Ingenieure ganze Arbeit geleistet: Der neue Motor macht mit maximal 80 Nm Drehmoment einen sehr aufgeweckten Eindruck, ist aber gleichzeitig nahezu unhörbar. Man muss im Straßenverkehr jedenfalls schon sehr genau hinhören, um das leise Surren des Motors tatsächlich zu hören. Verantwortlich dafür sind geräuschdämmende Maßnahmen im Motorgehäuse sowie ein neuer Materialmix, der gleichzeitig auch für das höhere Drehmoment im Motor ausgelegt wurde. Ebenfalls neu beim Impulse-System ist ein Trittfrequenz-Sensor, der eine harmonischere Steuerung der Antriebsleistung verspricht. Apropos Steuerung: Für die Kommunikation der Komponenten untereinander setzt Derby beim Evo-Antrieb jetzt auf den Industrie-Standard Can-Bus. Apropos Steuerung die zweite: Erstmals führt Derby mit der neuen Antriebsgeneration die Unterstützungsstufe „Ultra“ ein, bei der der Motor ständig seine höchste Leistung abruft ohne auf einen sparsamen Umgang mit dem Akkustrom zu achten.
Mit der neuen Antriebsgeneration erklärt Derby auch die Vierkant-Achse zum Auslaufmodell im eigenen E-Bike-Programm. Stattdessen kommt eine neue Vielzahn-Achse zum Einsatz, die zwar auf einem DIN-Standard beruht, den aber bislang noch kein anderer Fahrradhersteller verwendet. Den Sonderweg erklärt man bei Derby mit dem kompakten Durchmesser der DIN-Achsen und dem besseren Kraftschluss der Verzahnung.
Einen selbstbewussten Weg geht Derby auch bei der Gestaltung des Displays: Ganz bewusst, so hieß es gestern bei der Präsentation, habe man sich bei der Entwicklung von Evo für ein monochromes LCD-Display und gegen eine farbige Variante entschieden. Ausschlaggebend sei die bessere Ablesbarkeit und kompakte Größe der einfarbigen Variante gewesen. Dennoch müssen Evo-Käufer nicht auf eine Navigationsfunktion verzichten: Diese wird über eine Smartphone-App dargestellt, die zusammen mit Bike-Navigationsspezialist Naviki entwickelt wurde und sich per Bluetooth mit dem E-Bike-Display koppelt. Dadurch werden die Navigationsdaten der sehr gelungenen App mit Text und Piktogramm im E-Bike-Cockpit angezeigt.
Eine Überraschung hatte Derby jedoch nicht nur in Sachen Technik parat, sondern auch was die Markteinführung der neuen Evo-Modelle angeht: Gegenwärtig laufen in Cloppenburg bereits die ersten Modelle vom Band, die noch im Mai an die Handelspartner ausgeliefert werden sollen.
Den Einstieg in die neue Antriebsgeneration bilden bei Kalkhoff die Modelle der Include-Linie ab 3299 EUR. Die sportlicher ausgerichteten Integrale-Modelle gibt es in der 25er Klasse ab 3399 EUR bzw. als Speed-Pedelec ab 3999 EUR.
Für das Modelljahr 2016 ist der Evo-Antrieb noch für die Derby-Marken Kalkhoff und Raleigh reserviert. Später soll er jedoch auch bei den Konzernschwestern Focus und Gazelle zum Einsatz kommen.
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