Arcandor-Geschäftsergebnisse für 2007:
Karstadt und Quelle schreiben weiterhin rote Zahlen
Im Geschäftsbericht wird auch detailliert auf die Situation bei Primondo (mit Universalversender Quelle und 16 weiteren Spezialversendern) und der Warenhauskette Karstadt eingegangen: Beide Unternehmensbereiche schrieben in den ersten neun Monaten von 2007 noch rote Zahlen. So konnte die Primondo-Gruppe zwar den Umsatz um 4 % auf 2,89 Mrd. EUR steigern, was die erste Umsatzsteigerung seit 2002 darstellt. Das bereinigte operative Ergebnis liegt aber mit 73 Mio. EUR immer noch deutlich im Minus. Nicht zuletzt wegen des Umsatzwachstums werden die Zahlen im Konzernbericht als eine „erfreuliche Entwicklung“ bewertet. Besonders gut hätte sich dabei der neu fokussierte und margenstarke Spezialversand mit einem Umsatzzuwachs von 6 % entwickelt. Zudem sei der neu erworbene Shopping-Sender HSE24 mit einem Umsatzplus von 10 % ebenfalls auf der Erfolgsspur. Bei Quelle werden die Zuwächse an Neukunden hervorgehoben. Einen immer größeren Anteil bei Quelle nimmt zudem das Online-Geschäft ein. Bereits 40 % der Nachfrage werde via Internet generiert. Vorstandsvorsitzender Thomas Middelhoff: „Ich freue mich vor allem, dass Primondo nach einigen schwierigen Jahren wieder wächst und wir die Voraussetzungen geschaffen haben, dass dieser Konzernbereich im laufenden Geschäftsjahr einen Ergebnissprung erreichen wird.“
Nicht mehr im Geschäftsbericht geführt sind die Ergebnisse von Versender neckermann.de. Der Gesellschaftsanteil in Höhe von 51 % wurde an den amerikanischen Investor Sun Capital abgegeben. Ein entsprechender Kaufvertrag wurde Ende Dezember unterschreiben. Sun Capital übernimmt künftig die operative Führung der Geschäfte.
Karstadt weiter im Minus
Die 91 Kern-Warenhäuser von Karstadt erreichten im Rumpfgeschäftsjahr 2007 einen Umsatz in Höhe von 2,35 Mrd. EUR, was ein Rückgang von 1,5 % im Vergleich zum Vorjahr darstellt. 2007 war ein Jahr der Neupositionierung für Karstadt: Umfangreiche Filialmodernisierungen und eine Umsatzverlagerung in Richtung hochmargiger Konsumfelder und damit verbundene Umbauten hätten zu Beeinträchtigungen im Verkauf geführt. Das Ergebnis war zwar um 5,3 % besser als im Vorjahr, weist aber immer noch einen Verlust von 34 Mio. EUR aus.
„Die neuen Konzepte brauchen natürlich Zeit, um zu wirken“, so Thomas Middelhoff. „Wir erwarten nach einem Start leicht unter den Erwartungen in den kommenden Monaten eine Erholung.“
Erträge erwirtschaftete demnach im Berichtsjahr nur die Touristiksparte mit Anbieter Thomas Cook. Der Umsatz der Thomas Cook Group erhöhte sich auf 8,4 Mrd. EUR (nach 2,5 Mrd. EUR im Vorjahr). Daraus ergab sich ein Gewinn vor Steuern von 709 Mio. EUR.
Insgesamt plant Arcandor für das Wirtschaftsjahr 2008/09 einen Konzernumsatz von mehr als 23 Mrd. EUR sowie ein Vorsteuerergebnis von 1,3 Mrd. EUR.
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