Verbraucherrechts-Novelle:
Kostenfreie Retouren stehen in Frage
ob diese Möglichkeit auch tatsächlich genutzt werden wird.
Die Frist zur Umsetzung der bereits 2011 beschlossenen Verbraucherrechte-Richtlinie in der EU läuft langsam aus. Ab nächstem Jahr gelten dann EU-weit vereinheitlichte Regelungen zum Onlinehandel. Neben zahlreichen Erleichterungen und Absicherungen für den Verbraucher kommt auf diesen auch ein Punkt zu, der kundenunfreundlich erscheinen dürfte: Händlern steht es dann frei, die Rücksendekosten stets auf den Verbraucher abzuwälzen. Bisher war dies zumindest in Deutschland erst mit Unterschreiten der 40-EUR-Marke möglich.
Die Frage, die viele im Onlinehandel derzeit umtreibt lautet, ob diese Möglichkeit zur Kostenreduzierung auch tatsächlich genutzt werden wird. Gerade von den großen Shops wird erwartet, dass sie den Service der kostenlosen Lieferung und Rücknahme nicht zurücknehmen werden, nur weil sie es dann könnten.
Auf der anderen Seite stehen Shops und Branchen, die mit niedrigen Margen agieren müssen und entsprechend nicht die gleichen Kalkulationen bieten können, wie es etwa bei Modeartikeln möglich ist.
Angesichts der Wettbewerbssituation wird von den meisten erwartet, dass sich zwar der Text der Widerrufsbelehrung ändert, nicht aber die bisherige Praxis des Retourenmanagements. Die Gefahr, Kunden an die Konkurrenz zu verlieren, dürfte für manchen Shop schwerer wiegen als dieser Kostenfaktor.
Eine Studie von ibi-Research aus dem Frühjahr zeigt allerdings auf, dass gerade bei kleineren Shops ohnehin noch einiges Optimierungspotential bei der Retourenabwicklung besteht. Wer sich mit den Zusammenhängen zwischen den verschiedenen Faktoren beschäftigt, die eine Rücksendung auslösen, könne mit der entsprechenden Analyse auch die kostenfreie Rücksendung als Service leichter beibehalten.
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