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Handel sollte AGBs genau prüfen

Kreditkartenanbieter wollen Kosten und Risiken abwälzen

Der Einzelhandel muss immer mehr Sicherheitsanforderungen umsetzen, wenn er Zahlungen per Kreditkarte akzeptiert. Darauf weist der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE) hin. Dies könne für Handelsunternehmen zu erheblichen Kosten und Haftungsrisiken führen. Ulrich Binnebößel, HDE-Experte für Zahlungssysteme, erklärte, dass Kreditkartenanbieter die Einzelhändler verpflichten wollen,

wegen des Datenschutzes den neuen Standard PCI zu nutzen. „Damit versuchen die Kreditkartenorganisationen, Haftungsrisiken auf die Händler zu überwälzen. Die neuen AGB, die sie derzeit an Handelsunternehmen schicken, enthalten entsprechende Bestimmungen“, warnte Binnebößel und riet: „Jeder Händler sollte genau prüfen, ob er sich darauf einlassen kann. Denn widerspricht er der AGB-Änderung nicht, ist er verpflichtet, je nach Kartenumsatz bestimmte Maßnahmen zu ergreifen, um die Anforderungen zu erfüllen. Dies kann durchaus zu erheblichen Kosten und Haftungsrisiken führen.“

Der PCI-Standard (Payment Card Industry Data Security Standard) fordere von Unternehmen, die Kreditkarten akzeptieren, zunächst eine Selbsteinschätzung, die einmal jährlich mittels eines Fragebogens abgegeben werden müsse. Hier könnten bereits viele Händler an den technischen Detailfragen scheitern, befürchtete Binnebößel. Je nach Kartenumsatz würden auf die Befragung weitere Überprüfungen wie Sicherheitsscans und Ortsbegehungen folgen. Binnbößel: „Eine falsche Angabe könnte zu unüberschaubaren Haftungsrisiken führen.“ So könnten die AGB zum Beispiel vorsehen, dass das Einzelhandelsunternehmen für Schäden durch einen ungenehmigten Zugriff auf Kartendaten haften muss, wenn es diesen nicht oder falsch meldet.

Dass solche Maßnahmen nicht immer wirken, würden Fälle in den USA zeigen, denen gerade die nach diesem Standard zertifizierten Unternehmen zum Opfer gefallen seien. „Wir haben in Deutschland effiziente Datenschutzrichtlinien, die vollkommen ausreichen“, sagte der HDE-Experte. „Unser Ziel ist es daher, gemeinsam mit den Kreditkartenanbietern die Sicherheit im Zahlungsverkehr zu stärken und nicht den europäischen Gegebenheiten amerikanische Systeme überzustülpen. Wir sind daher bereit, eine Lösung zu suchen, die allen Seiten gerecht wird und deren Aufwand vertretbar ist. Eine einseitige Abwälzung der Risiken auf den Händler kann keine Lösung sein.“

10. Oktober 2008 von Pressemitteilung

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