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In aufgebrauchten Akkus stecken ebenso wertvolle wie begehrte Rohstoffe.
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Lösungsansätze aus der Schweiz

Kyburz macht Akku-Recycling salonfähig

Wie man genutzte Akkus wieder in den Materialkreislauf zurückführt ist eine der zentralen Herausforderungen in Sachen Nachhaltigkeit, die noch zu lösen sind. Das Schweizer Unternehmen Kyburz kann im Bereich Akku-Recycling bereits Erfolge vorweisen.

Das Unternehmen treibt Akku-Recycling voran

Die Elektromobilität ist ein wichtiger Eckpfeiler der Verkehrswende. Aber was passiert mit all den Akkus, wenn diese das Ende ihrer Lebensdauer erreicht haben? Und begeben wir uns über die für die Akkus benötigten Rohstoffe nicht in neue Abhängigkeiten?

Die Firma Kyburz ( https://kyburz-switzerland.ch/batterierecycling ), seit über 30 Jahren im Bereich leichter Elektromobile aktiv, gibt darauf Antworten. Kyburz stellt nun ein ebenso einfaches wie umweltfreundliches Verfahren vor, mit dem sich bis zu 91 Prozent der Rohstoffe von Akkus zurückgewinnen lassen sollen. Dieses vom diplomierten Umwelt-Ingenieur Olivier Groux an der Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (EMPA) zusammen mit Kyburz entwickelte Verfahren zum Akku-Recycling verläuft in fünf Schritten. Erstmals werden dabei Lithium-Ionen-Batteriezellen komplett in ihre Bestandteile zerlegt. In einem ersten Schritt wird eine schonende, optimale Entladung der retournierten Akkus sichergestellt. Dann wird der Gehäusedeckel der Batteriezellen entfernt, ohne dabei die Zellpakete zu beschädigen. Das Elektrodenpaket wird anschließend mit Hilfe von Druckluft aus dem Zellpaket gedrückt. Beim Abwickeln werden darauf die Aluminium- und Kupferfolien maschinell vom Separator getrennt.

Im Zuge der Aufreinigung als fünftem und letztem Schritt werden die Komponenten Graphit und Metalloxid von den Aluminium- und Kupferfolien entfernt, und das nur mit Wasser und ohne Einsatz von Chemikalien. So lassen sich laut Olivier Groux 91 Prozent der Rohstoffe zurückgewinnen - weit mehr als mit bisherigen Recycling-Methoden. Mit diesem Verfahren, das sich für verschiedene Zelltypen anpassen lässt, will Kyburz den Materialkreislauf bei der Akku-Produktion schließen und so der E-Mobilität zu einem weiteren, wichtigen Schritt hin zu mehr Nachhaltigkeit verhelfen. Damit das Verfahren breite Anwendung findet, wurde bewusst auf Patente verzichtet.

Das Wissensmagazin Nano des Fernsehsenders 3Sat hat sich vor Ort bei Kyburz umgesehen und einen Beitrag über Batterierecycling umgesetzt.

14. Oktober 2022 von Laurens van Rooijen
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