Rückenwind für Komponentenhersteller:
Lance Armstrong investiert Millionen in die Bike-Industrie
Wenn Armstrong im nächsten Jahr mit dem kasachischen Team Astana den achten Sieg bei der Tour de France in Angriff nimmt, wird er dabei erstmals in seiner Karriere nicht mit Komponenten von Shimano, sondern von Sram unterwegs sein, dem Ausrüster von Astana. Wie das amerikanische Wall Street Journal gestern meldete, markiert die Rückkehr des Texaners ins Profi-Peloton aber noch mehr Veränderungen, als nur einen Wechsel der Schaltung: Armstrong wolle sich darüber hinaus auch mit mehreren Millionen US-Dollar an Sram beteiligen. Zudem wird der Radsportler technischer Berater des Komponentenherstellers. Allerdings stehe die Beteiligung nicht in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Radsport-Comeback von Armstrong.
Vielmehr sollen entsprechende Kontakte schon lange vor dem Bekanntwerden der Tour-de-France-Pläne hergestellt worden sein. Als nämlich Charlie Ayers, Top-Manager beim neuen Sram-Investor Lehman Brothers Merchant Banking (LBMB), erstmals Kontakte zu dem Komponentenhersteller suchte, holte er sich dabei Rat bei Lance Armstrong, mit dem der Investment-Banker schon länger befreundet war. Im Laufe der folgenden Gespräche fand Armstrong es offenbar eine gute Idee, sich an dem Investment zu beteiligen.
Lehman-Investment scheint gesichert
Unterdessen hat Sram-CEO Stan Day auf der Interbike im Gespräch mit der amerikanischen Fachzeitung Bicycle Retailer erklärt, dass die Beteiligung von LBMB durch die Insolvenz (Chapter 11) der Muttergesellschaft Lehman Brothers nicht mehr gefährdet sei. Vielmehr wird jetzt damit gerechnet, dass der Deal, den das Wall Street Journal übrigens auf 200 Mio. USD für 40 % der Unternehmensanteile beziffert, innerhalb von 14 Tagen erfolgreich abgeschlossen wird.
Gleichzeitig hat Day bekannt gegeben, dass Sram eine Stiftung mit 10 Mio. USD Kapital gründen werde, mit denen künftig der Radverkehr sowie entsprechende Lobby-Gruppen und Projekte unterstützt werden sollen. Rund 2 Mio. USD jährlich werde die Stiftung unmittelbar in den nächsten fünf Jahren ausschütten. Die Gelder sollen dabei weltweit verteilt werden, wenngleich der Schwerpunkt auf den USA liegen werde.
Die Meldungen von Wall Street Journal und Bicycle Retailer finden Sie hier:
http://online.wsj.com/article/SB122230356936173641.html
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