Leichte Variante
Mavic feiert mit E-Antriebssystem Premiere
Die Elektrifizierung des Fahrrads ist längst vom Alltagssegment in sportliche Segmente übergeschwappt. Eine letzte Bastion sind die klassischen Rennvelos: Auf diesen ist man meist mit über 25 km/h unterwegs und der Hilfsantrieb wird damit über weite Strecken zum reinen Ballast. Zudem haben bestehende Antriebssyseme einen starken Einfluss auf das Rahmendesign, zumal wenn es sich um Mittelmotoren handelt. Laufrad-Spezialist Mavic will daran nun etwas ändern und hat dafür eine kompakten Ausführung entwickelt.
Ein besonderes Augenmerk hat Mavic auf drei Faktoren gelegt, welche einer breiten Akzeptanz von elektrischen Hilfsantrieben am Rennrad bisher im Wege standen: Erstens das hohe Gewicht bestehender Hilfsantriebe, zweitens der erhöhte Widerstand beim Treten ohne Motorenunterstützung jenseits der 25 km/h-Marke und drittens die meist bescheidene Reichweite. Der Mittelmotor von Mavics „X-Tend“-System findet dank einem Durchmesser von nur 87 mm in einem überdimensionierten Tretlagergehäuse Platz und besteht aus einem bürstenlosem Motor, einer Kupplung und einer Untersetzung. Maximal liefert der Motor ein Drehmoment von 50 Nm und regulär von 37 Nm.
Leistungsmessung
Auch eine Leistungsmessung hat Mavic per Dehnstreifen in die nur 1200 Gramm wiegende und komplett in Europa gefertigt "X-Tend"-Antriebseinheit integriert. Zudem ist diese Einheit mit gängigen Kurbelstandards kompatibel und glänzt mit einem tiefen Q-Faktor. Tief ist auch das Gewicht: Inklusive dem Akku mit einer Kapazität von 360 Wh beträgt das Systemgewicht vom "X-Tend"-Antriebssystem 3,2 kg. Damit sollen komplette E-Rennvelos unter 10 kg machbar werden. Als Entwicklungspartner war die Schweizer Veloschmiede BMC mit von der Partie und stellte Prototypen-Rahmen mit passenden, überdimensionierten Tretlagergehäusen.
Entwicklungspartner BMC
Einen Haken hat die ganze Sache noch: Um die Serienfertigung vom «X-Tend»-System angehen zu können, braucht Mavic nach eigenen Angaben zusätzliches Kapital und ist darum nun auf der Suche nach Investoren. Damit dürfte auch klar sein: So schnell werden noch keine E-Rennvelos mit dem „X-Tend“-Antrieb serienmäßig in den Handel rollen.
Verknüpfte Firmen abonnieren
für unsere Abonnenten sichtbar.