Mellow Johnny's will Radkultur nach Texas bringen

Craig Staley, der Geschäftsführer von Mellow Johnny’s. Der Name des Ladens ist eine Reminiszenz an Armstrongs Erfolge bei der Tour de France: Wenn man Maillot Jaune, den französischen Namen des Gelben Trikots, in texanisch gefärbtem Englisch ausspricht, wird daraus Mellow Johnny.

Begleitet wurde die Eröffnung von Autogrammstunden mit Mountainbike-Pionier Gary Fisher, Training-Guru Chris Carmichael, Michael Ward, Autor des Kinderbuchs Mike and The Bike, und Armstrong selbst, der kurz vor Ladenschluss die Wünsche von 250 Autogrammjägern erfüllte.

Auch Trek-Präsident John Burke war anwesend, ebenso wie Swobo-Chefin Sky Yaeger, Paul Mason vom neuseeländischen Bikewear-Anbieter Solo und Sam Whittingham von Naked Bicycle. Dessen 15.000-Dollar-Modell Naked Baba Ganoush wurde bei der North American Handmade Bicycle Show gerade zum besten Bike der Messe gewählt, das nun in Armstrongs Mellow Johnny’s hängt.

Der 800-qm-Laden wurde als Concept-Store von Trek aufgebaut, was angesichts der engen Verbindung von Armstrong zu dem Fahrradhersteller eine naheliegende Entscheidung ist. Auf Trek-Rädern hat Armstrong sieben Mal hintereinander die Tour de France gewonnen, zudem besitzt der Texaner Gesellschaftsanteile an dem Fahrradhersteller.

In einem Punkt weicht Armstrongs Laden allerdings von den bisherigen Trek-Concept-Stores ab: Neben den Marken der Trek-Gruppe werden bei Mellow Johnny’s auch Fahrräder anderer Anbieter angeboten, wie etwa Santa Cruz, Masi, Pinarello, De Rosa, Eddie Merckx und Seven. Zudem steuern u.a. Nike, Oakley, Shebeest und Swobo Bikewear und Accessoires bei.

Darüber hinaus werde Mellow Johnny’s zusammen mit Trek auch eigene Modelle entwickeln, die später auch anderen Trek-Händlern angeboten werden sollen. Geplant seien unter anderem Cruiser, Singlespeed-Bikes und urbane Hybrid-Modelle.

Ein großer Teil der Identität des Ladens beruhe auch auf dem Ziel, eine urbane Fahrradkultur in Armstrongs Heimatstadt Austin zu schaffen. Ein Ziel, das der Texaner nicht alleine verfolgt: Die Stadt befindet sich mitten in einem Programm, dass die Innenstadt wieder als Wohnort populär machen soll. Gleichzeitig besitzt Austin nur eine unterentwickelte Nahverkehrsinfrastruktur, die mit dem erwarteten Bevölkerungszuwachs überfordert sei.

Man könne keinen Lance-Armstong-Laden eröffnen, ohne damit auch ein Statement pro Fahrrad zu machen, sagt Shop-Manager Staley. Also sei der Laden bewusst in die Innenstadt gelegt worden, auch um damit Leute aufs Fahrrad zu bekommen. Zudem arbeitet Mellow Johnny’s mit mehreren lokalen Lobby-Gruppen zusammen.

Aber auch im Laden wurde das Thema urbane Mobilität umgesetzt: Kunden, die mit dem Rad zur Arbeit fahren, können Duschen und Umkleidekabinen nutzen. Zudem gibt es einen Coffee-Shop.

Lance Armstrong habe schon länger über einen eigenen Fahrradladen nachgedacht, heißt es bei Mellow Johnny’s. Vor rund zwei Jahren sei er dann konkret auf Standortsuche gegangen. Beteiligt am Unternehmen ist auch Armstrongs Manager und langjähriger Freund Bart Knaggs.