Neuer Finanzvorstand
Mifa AG kündigt Jahresfehlbetrag in Millionenhöhe an
Das sind Zahlen, die Börsianer und Anleger nicht so gerne hören: Die Mifa AG wird für das Geschäftsjahr 2013 einen voraussichtlichen Jahresfehlbetrag nach HGB von etwa 15 Mio. EUR ausweisen. Dies gab das Unternehmen heute in einer ad-hoc-Mitteilung bekannt. Der Jahresfehlbetrag sei im Wesentlichen auf nicht eingetroffene Umsatzerwartungen im Geschäftsjahr 2013 zurückzuführen. Davon war schon in den bisherigen Quartalsberichten die Rede, nicht jedoch von einem zu erwartenden Jahresfehlbetrag in der jetzt genannten Höhe.
Mifa erklärt, dass im Zusammenhang mit der Einführung eines neuen Buchungssystems im zweiten Quartal 2013 das Vorratsvermögen buchhalterisch falsch erfasst worden sei. Dadurch wurde der Materialaufwand bereits in den Quartalsabschlüssen für das zweite und dritte Quartal 2013 zu niedrig ausgewiesen. Da MIFA keine unterjährige Inventur durchführt, habe das Unternehmen die Fehlbuchungen erst im Zuge der Jahresabschlusserstellung erkannt.
Weiter heißt es: „Der Aufsichtsrat der MIFA wird den Sachverhalt sowie dessen konkrete Auswirkungen auf den Konzernabschluss gegebenenfalls unter Hinzuziehung von externen Sachverständigen intensiv prüfen.“ Dadurch kommt es zur Verzögerungen des Jahresabschlusses und des Konzernabschlusses.
Die jetzt auf den Tisch gelegten Zahlen und Fakten könnten Auswirkungen auf die Finanzierung der Mifa haben. Mit Blick auf die im August 2013 begebene Unternehmensanleihe sowie bestehende Bankkredite sei nicht auszuschließen, dass eine oder mehrere der in den Anleihe- und Kreditbedingungen festgehaltenen Financial Covenants im Geschäftsjahr 2013 nicht eingehalten werden können, heißt es in der Pressemitteilung. Daraus könnte ein Sonderkündigungsrecht der Anleger resultieren. Sollte dieser Fall eintreten, beabsichtigt die Gesellschaft eine Versammlung der Anleihegläubiger einzuberufen, um über eine entsprechende Änderung der Anleihebedingungen abzustimmen. Darüber hinaus wird die Gesellschaft in diesem Fall weitere Refinanzierungsmöglichkeiten prüfen.
Neues Vorstandsmitglied
Gleichzeitig hat der Aufsichtsrat der Mifa den Vorstand erweitert. Mit sofortiger Wirkung wird Hans-Peter Barth zunächst bis zum Jahresende zum Vorstand für Finanzen und Verwaltung bestellt. Barth ist Wirtschaftsprüfer und hatte in der Vergangenheit Vorstandsfunktionen bei Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaften inne. Daneben übernimmt Herr Barth bis auf Weiteres die Funktionen des bisherigen Alleinvorstands Peter Wicht. Herr Wicht steht der Gesellschaft nach Mifa-Auskünften derzeit krankheitsbedingt nicht zur Verfügung.
Strategische Partnerschaft
Die bereits angekündigte strategische Partnerschaft mit dem indischen Fahrradhersteller HERO Cycles Ltd. nimmt unterdessen konkretere Formen an. So wurde heute eine Absichtserklärung mit HERO unterzeichnet, die eine Eigenkapitalbeteiligung von HERO in Höhe von 15 Mio. Euro vorsieht. Neben einer Eigenkapitalbeteiligung beinhaltet die strategische Partnerschaft eine umfassende Kooperation zwischen MIFA und HERO in den Bereichen Beschaffung und Produktentwicklung, insbesondere bei Elektrofahrrädern und -antrieben. Rechtsverbindliche Vereinbarungen mit HERO werden innerhalb der nächsten Wochen erwartet.
Für das erste Quartal 2014 erwartet MIFA ein ausgeglichenes Ergebnis. Eine belastbare Aussage für das Gesamtjahr 2014 kann die Gesellschaft erst nach Aufarbeitung des Jahresfehlbetrags geben. Das Unternehmen verfügt über ausreichende Liquidität für das laufende Geschäft.
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