Generalstabsmäßige Planung
Millionen-Schaden für Fahrradhersteller nach Raubüberfall
Fahrradkomponenten sind aktuell ein begehrtes Gut. So begehrt, dass ein mit Shimano-Teilen beladener LKW, der für den tschechischen Fahrradhersteller BIKE-Fun International, besser bekannt als Anbieter von Fahrradmarken wie Rock Machine oder Superior, Opfer eines offenbar generalstabsmäßig geplanten Raubüberfalls wurde. Dieser wurde am 21. Januar 2022 an einer Autobahnraststätte in Deutschland durchgeführt und aufgrund von ermittlungstaktischen Gründen erst jetzt durch den tschechischen Hersteller publik gemacht.
LKW-Fahrer betäubt
Wie es von Bike Fun International heißt, wurde der betroffene LKW höchstwahrscheinlich seit seiner Beladung verfolgt. Als der Fahrer eine Zwangspause einlegte, betäubten die Täter ihn mit einem Gas und räumten anschließend fast das komplette Transportgut, dessen Wert auf rund mehrere Hunderttausend Euro geschätzt wird, vermutlich in großes Tatfahrzeug. Dabei verwischten sie eventuelle Spuren auf der Ladefläche mit einem Feuerlöscher. Die gestohlenen Shimano-Komponenten waren für den Bau von fast zehntausend Fahrrädern im Wert von rund 10 Mio. EUR gedacht. "Uns bleiben neun Kisten mit minderwertigen Komponenten aus einem LKW, der mit hochwertigen Teilen für die Fahrrad- und E-Bike-Produktion beladen ist. Dadurch wird sich die Produktion einiger Modelle um fast ein Jahr verzögern, da es auf dem Markt keine Alternative für viele der Teile aus dieser Lieferung gibt", sagt Supply-Chain-Manager Petr Krkoška. Und weiter: „Keine Versicherung kann uns für den Verlust und vor allem den schlechten Ruf der verspäteten Lieferung entschädigen.“ Es bleibt die Hoffnung, dass sich solche Fälle nicht mehr wiederholen.
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