Mosch Bikes startet Fachhandelsoffensive

“Take – make – waste”, so lautet nach Meinung des Fahrradanbieters Mosch Bikes das Kredo, nach dem der Produktionsprozess der Fahrradbranche üblicherweise funktioniert. Das möchte das Unternehmen ändern und setzt dafür auf ein Franchise-Konzept, das Bio-Lebensmittelläden nachempfunden ist. Dort können die Konsumenten und Konsumentinnen einfach zugreifen und wissen, dass gewisse Standards erfüllt worden sind. Im normalen Supermarkt müssen sie nach Bio-Lebensmitteln suchen. „Immer mehr Konsumenten fordern Informationen, woher ein Produkt stammt und unter welchen Bedingungen es produziert wird. Die fehlende Transparenz in der Fahrradbranche und die dahinterliegenden Verantwortungsmängel werden sich nicht ewig hinter dem Deckmantel der Verkehrswende verstecken lassen”, so der Initiator Nikolaj Mosch. „Im Lebensmittelbereich feiert die Marke Demeter im nächsten Jahr 100jähriges Bestehen. Die Fahrradbranche hat noch nicht mal eine Bio-Abteilung.” Mosch kritisiert unter anderem Produktionsstandorte der Fahrradindustrie, die mit unzureichenden Sozialstandards und politischen Repressalien Schlagzeilen machen. Laut Mosch sei es reaktiv, nur die EU-Vorgaben zu CSR-Berichten zu erfüllen.

Franchise-Konzept mit Eigenmarken

Als Lösung bietet Mosch Bikes nun das Konzept „Der Bio-Fahrradladen” an. Unter der Domain www.bio-fahrradladen.de sind die umfangreichen Benefits aufgelistet. Es besteht die Wahl zwischen einem eigenständigen Laden oder einer Shop-in-Shop-Einbettung in einem vorhandenen konventionellen Laden. Das Sortiment enthält neben den Mosch-Fahrrädern aus wiederverwendeten Rahmen velobiz.de berichtete auch kommende Eigenmarken, die strengen Nachhaltigkeitsrichtlinien unterliegen. Sie sollen verschiedene Lösungswege für zirkuläre Produkte vertreten, heißt es von Mosch. „Der Kunde bekommt gleich von außen signalisiert, dass es hier um ausschließlich nachhaltige Ware handelt. Für jedes Produkt werden alle relevanten Nachhaltigkeitsinformationen zur Verfügung gestellt“, erklärt Nikolaj Mosch. Wer interessiert ist, kann sich ab sofort online bewerben. Die Einstiegsgebühr liegt bei 9.990 Euro. Laufend sieht das Konzept eine umsatzbezogene Lizenzgebühr von fünf Prozent vor. Marketingleistungen sind inkludiert.

Akademie macht komplexe Themen verständlich

Das Team von Mosch Bikes hat gleich noch ein weiteres Projekt ins Leben gerufen. In der Mosch Bike Academy können sich Akteure aus der Fahrradbranche zu Nachhaltigkeit schulen lassen. „Wir haben auf der Eurobike dieses Jahr festgestellt, dass das Interesse an Nachhaltigkeit in der Branche definitiv existiert, das Wissen dazu aber meist noch nicht sehr ausgeprägt ist”, meint Nikolaj Mosch. „Es ist verständlich, dass neben der üblicherweise noch linear geprägten Arbeit nicht die Zeit existiert, um sich in tausenden von Stunden in das komplexe Thema selbst einzuarbeiten, so wie wir das in den letzten Jahren gemacht haben. Wir möchten von unserem Wissen etwas abgeben und die Branche inspirieren, sich nicht nur von der EU-Gesetzgebung vor sich her treiben zu lassen, sondern die Zukunft selbst in die Hand zu nehmen.” Die Mosch Bike Academy bietet rund 100 Kurs-Angebote für Handel, Werkstatt und Industrie. Thematisch spielen neben der Basisbildung und branchenspezifischen Problemfeldern auch psychologisch orientierte Perspektivwechsel eine Rolle, heißt es vom hessischen Unternehmen. Manche Themen dürften auch überraschen, da die Handlungsempfehlungen vom Gewohnten abweichen, kündigt die Firma an. „Mit einer Diskussion hätten wir schon viel erreicht, da Themen in das Blickfeld kommen. Das Thema muss von verschiedenen Blickwinkeln aus betrachtet werden, und unsere Betrachtungsweise ist sicherlich auch nicht vollständig oder perfekt. Entscheidend ist, sich auf den Weg zu machen und nicht nur Versprechen abzugeben.”

Wer sich schon auf den Weg gemacht hat, findet in den First-Mover-Inhaltsblöcken passende Inhalte. Neben Online-Formaten mit Zeit für Austausch bietet Mosch auch Inhouse-Kurse an. Kurz vor Weihnachten soll zudem ein Event-Kurs in Dänemark als Highlight buchbar sein.