Netzwerk fahrradfreundlicher Städte in Europa jetzt in Brüssel

In der Klimaschutzdebatte rückt das Fahrrad, das einzige Null-Emissions-Fahrzeug, immer stärker in den Mittelpunkt. So schätzt das Umweltbundesamt, dass eine Erhöhung des Radverkehrs den CO2-Ausstoß um vier bis sogar 13 Millionen Tonnen vermindern kann. Dafür müssten zum Beispiel die Deutschen ihre jährliche Radfahrleistung auf 824 bis 1.320 Kilometer erhöhen. Derzeit legen sie im Schnitt 300 Kilometer pro Jahr per Rad zurück, so der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC).

Städte können dazu ihren Beitrag leisten: Das haben fünf europäische Städte schon 1991 erkannt und gründeten deshalb „Cities for Cyclists“. Ihr Slogan „Only a bicycle friendly city can be a city worth living in” war Programm. Dass es nicht nur bei schönen Worten blieb, beweist unter anderem Gründungsmitglied Groningen. Mit einem Fahrradanteil von 37 Prozent gilt sie als eine der radfreundlichsten Städte Europas überhaupt.

Mitglieder aus 30 Ländern

Mit der Idee, Wissen und verkehrspolitisches Know-how auszutauschen, um so die Städte fahrradfreundlicher zu machen, ist das Netzwerk heute wieder am Puls der Zeit. Zurzeit sind 30 europäische Städte aus 13 Ländern Mitglied bei „Cities for Cyclists“. Aus Deutschland sind Bremen, Hannover und Troisdorf dabei.

Das Netzwerk war zwischenzeitlich bei den ECF-Mitgliedern ADFC in Bremen und Dansk Cyklist Forbund (DCF) in Kopenhagen angesiedelt. Nun kehrt „Cities for Cyclists“ in die Zentrale des Europäischen Radfahrerverbandes nach Brüssel zurück. Der ECF möchte Ziele und Inhalte des Netzwerkes neu definieren und so die Zusammenarbeit der Mitglieder stärken, aber auch die Kooperation mit den europäischen Radfahrverbänden verbessern.

Auf der MeetBike-Konferenz in Dresden kommen noch bis zum 04. April 2008 Verkehrsexperten aus ganz Europa zusammen. Im Mittelpunkt steht der Wissens- und Erfahrungsaustausch zwischen europäischen Städten, die den Fahrradverkehr fördern möchten.