
Investoren-Einstieg geplatzt
Niederländischer E-Bike-Verleiher streicht die Segel
Der Wettbewerb im Bereich Fahrradverleih ist groß. In der jüngsten Vergangenheit haben sich einige ambitioniert und mit viel Investorenkapital ausgestattete Anbieter wieder vom Markt verabschiedet oder wurden von Wettbewerbern geschluckt. Gleichzeitig wachsen die Anforderungen von Kommunen an Anbieter bei deren Ausschreibungen zum Betrieb von Fahrradverleihsystemen.
Ein Anbieter in diesem Segment ist Cargoroo ( https://cargoroo.nl ) aus den Niederlanden, der sich auch den Verleih von E-Lastenrädern spezialisiert hat und an verschiedenen Städten in den Niederlanden und in Deutschland in Berlin mit insgesamt über 700 E-Lastenrädern unterwegs ist. Das Unternehmen hatte große Expansionsziele. Vor rund zwei Jahren konnte Cargoroo dafür weitere zehn Millionen Euro an Investorengeldern einsammeln velobiz.de berichtete .
Doch die Zeiten sind schwieriger geworden, für Mobilitätsthemen fließen Investorengelder weit weniger üppig als noch vor wenigen Jahren. Jetzt ist das Unternehmen in eine finanzielle Schieflage geraten und musste Insolvenz anmelden, wie Cargoroo auf der Startseite seines Webauftritts mitteilt. Als Grund nennt das Unternehmen, dass ein geplanter Einstieg eines Investors in letzter Minute nicht zustande gekommen sei. Die Insolvenzanmeldung hat jetzt zur Folge, dass die Leih-Lastenräder nicht mehr verfügbar sind. Die Möglichkeit eines Neustarts werde von der Insolvenzverwaltung geprüft.
Medienberichten zu Folge, habe eine verlorene Ausschreibung für die Zulassung in Amsterdam dem Unternehmen einen gewaltigen Schlag versetzt. Schließlich war das Unternehmen dort aufgrund einer Ausnahmegenehmigung mit einer Leihflotte von 300 Lastenrädern seit 2020 am Start. Jetzt habe die Stadtverwaltung einem Wettbewerber den Vorzug gegeben, was für Cargoroo erhebliche finanzielle Einbußen gebracht habe. Gleichzeitig hätten potenzielle Investoren durch den Verlust der Zulassung in Amsterdam das Interesse an einem Einstieg ins Unternehmen verloren.
Wie es weitergeht ist unklar. Die Mitteilung auf der Website liest sich nicht unbedingt hoffnungsfroh: „Im Namen des gesamten Cargoroo-Teams möchten wir uns bei unseren Nutzern, den Städten, unseren Partnern und Lieferanten, unseren größeren Investoren und Finanziers und auch den Menschen, die über die Crowd investiert haben, für ihre Unterstützung und ihr Vertrauen in den letzten Jahren bedanken. Es ist für alle Beteiligten eine große Enttäuschung und zum Teil auch ein erheblicher finanzieller Verlust, dass dies nun – zumindest vorerst – gestoppt wurde.“
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