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Nach Schulterschluss im Lockdown

Österreichischer Sportfachhandel verdoppelt Umsatzersatz

Die Krise hat in Österreich Einkaufsverbände und Sportindustrie zusammengeschweißt. Ihre gemeinsamen Hilferuferufe in Richtung Staatsregierung wurden offenbar erhört.

In den letzten Tagen hat die gesamte Sportartikelbranche einen noch nie dagewesenen Schulterschluss über Unternehmensgrenzen hinweg erlebt: Intersport, SPORT 2000, Bründl Sports und die österreichische Skiindustrie (Atomic, Fischer, Head und Blizzard) sind hier unter Federführung des Branchenverbands VSSÖ vorangegangen. Dabei wurde darauf aufmerksam gemacht, dass 6.500 Beschäftigte im Sportartikelhandel in Österreich direkt vom Wintertourismus abhängig sind und diese Unternehmen einen angemessenen Umsatzersatz zum wirtschaftlichen Überleben in den nächsten Monaten benötigen.

Mit Erfolg: In der kürzlich veröffentlichten Verordnung des Bundesministeriums für Finanzen über die Gewährung eines Lockdown-Umsatzersatzes wird der Sportfachhandel mit 40 Prozent angeführt. Bis zuletzt wurde für die Sportartikelbranche nur ein Umsatzersatz von 20 Prozent kolportiert, was für zahlreiche Unternehmen existenzbedrohend gewesen wäre. Hintergrund: Im Rahmen des zweiten Lockdowns in Österreich, der am 17. November angesichts der stark steigenden Corona-Infektionszahlen eingeleitet wurde, sind auch Sportgeschäfte gezwungen, ihre Pforten geschlossen zu halten. Sorgen bereiten der Branche auch die Diskussionen, wann oder ob überhaupt Bergbahnen wieder öffnen können und die Skisaison in Österreich beginnen kann.

„Die Bundesregierung setzt mit den 40 Prozent-Umsatzersatz einen ersten wichtigen Schritt zur Erhaltung der Diversität der österreichischen Sportartikelbranche, eine Spaltung wäre fatal gewesen. Dafür möchte ich mich im Namen aller Betroffener bedanken, die jetzt zumindest kurz aufatmen können“, so Michael Nendwich, Sprecher für den Sportfachhandel in der Wirtschaftskammer Österreich.

27. November 2020 von Jürgen Wetzstein
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