Kinderfreundliches Straßenverkehrsrecht gefordert
Petition mit 87.463 Unterschriften an Minister Wissing übergeben
Anliegen der Petition ist die Abkehr vom autozentrierten Straßenverkehrsgesetz hin zu einem Verkehrsrecht, das die Sicherheit von Kindern und den Klimaschutz in den Mittelpunkt stellt. Dazu gehört, Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit innerorts einzuführen, den unkomplizierten Bau geschützter oder baulich getrennter Radwege an Hauptverkehrsstraßen zu ermöglichen sowie die Möglichkeit, Schulstraßen und Zonen ohne Autoverkehr einzurichten, um Kinder besonders auf dem Schulweg zu schützen. Denn leider passieren genau zu Schulbeginn und Schulende die meisten Verkehrsunfälle, bei denen Kinder verletzt und getötet werden.
Simone Kraus, Kidical Mass-Organisatorin, sagt: „Seit Jahren wird von Verkehrswende geredet, doch es passiert viel zu wenig. Wir passen unsere Kinder an eine Umwelt mit immer mehr Autos an und stecken sie in Warnwesten, anstatt die Infrastruktur zu verbessern. Damit die Verkehrswende gelingt, ist es wichtig, dass sich alle Menschen auf dem Rad und zu Fuß sicher fühlen können. Wir brauchen ein Straßenverkehrsrecht, bei dem die ungeschützten Verkehrsteilnehmer:innen Vorfahrt haben – vor allem die Kinder. Davon profitieren wir alle. Wir müssen endlich die Rahmenbedingungen ändern, damit die Kommunen maximale Freiheiten zum Handeln bekommen. Jetzt ist es an der Politik und vor allem an Bundesverkehrsminister Volker Wissing, diese Forderungen in die Tat umzusetzen, so wie es im Koalitionsvertrag steht. Wir brauchen endlich ein kinderfreundliches Straßenverkehrsrecht.“
Die Kidical Mass ist eine weltweite Bewegung. Seit 2017 gibt es sie auch in Deutschland. Bei bunten Fahrraddemos erobern Radfahrende von 0 bis 99 Jahren die Straße. Die Kidical Mass setzt sich für kinder- und fahrradfreundliche Städte und Gemeinden ein. Herzstück des Aktionsbündnisses sind mehr als 300 lokale Organisationen und Initiativen. Ein einzigartiges, dezentrales und selbstorganisierendes Netzwerk. Unterstützt wird es von den überregionalen Partnerinnen und Partner: ADFC, Campact, Changing Cities, Clean Cities Campaign, Deutsches Kinderhilfswerk, Greenpeace, Pro Velo Schweiz und VCD.
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