Unfallforschung
Radfahrer profitieren kaum vom Fußgängerschutz am Auto
keine Maßnahmen eingeführt. Nur ein spezieller Airbag, der den gesamten Scheibenrahmen abdeckt, könnte einen deutlichen Sicherheitsgewinn für Radfahrer bringen. Der wäre aber konstruktiv aufwendig und teuer und wird von keinem Hersteller angeboten. Den größten Sicherheitsgewinn brächte eine automatische Notbremse, die Fahrradfahrer zuverlässig erkennt und die Geschwindigkeit signifikant reduziert.
Im Jahr 2014 waren rund 12 Prozent der getöteten Verkehrsteilnehmer Radfahrer. Ihr Anteil an allen Verkehrstoten ist damit in den letzten 10 Jahren um 50 Prozent gestiegen. Bei mehr als einem Drittel der getöteten Radfahrer und bei fast der Hälfte der schwerverletzten Radfahrer war der Unfallgegner ein Auto.
Die detaillierte Untersuchung des Unfallgeschehens zeigte nun, dass dabei in den allermeisten Fällen (84 Prozent) die Front des Fahrzeugs getroffen wurde. Während bei mittelschweren Verletzungen vor allem Kopf und Beine betroffen sind, dominieren bei schwersten Verletzungen die Kopfverletzungen. Damit die Wirksamkeit verschiedener konstruktiver Maßnahmen eingeschätzt werden kann, wurde für die Studie ein Bewertungsverfahren entwickelt, mit dessen Hilfe das Risiko für schwere Kopfverletzungen in Abhängigkeit von der Form der Fahrzeugfront, der Radfahrer- und Fußgängergröße und der Kollisionsgeschwindigkeit berechnet werden konnte. Dabei wurde in über 1.000 Simulationen der Aufprall an verschiedenen Fahrzeugfronten nachgestellt.
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