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Die Radtourismus-Branche entwickelt sich dynamisch
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ADFC-Travelbike-Radreiseanalyse 2017

Radtourismus wächst so dynamisch wie kaum ein anderes Urlaubssegment

Auf der ITB Berlin ist aktuell die nationale und internationale Tourismusbranche versammelt. Eine perfekte Plattform also, um mit aktuellen Zahlen auf die mittlerweile große Bedeutung des Radtourismus aufmerksam zu machen. Der ADFC nutzte dies und präsentierte heute gemeinsam mit Partner Travelbike in Berlin die Radreiseanalyse 2017 – und versäumte es dabei nicht, auf verschiedene Verbesserungsmöglichkeiten für Radtouristen hierzulande zu verweisen.

Radreisen sind weiterhin beliebt und sie werden häufig in Deutschland durchgeführt – mit steigender Tendenz: Für 2017 planen 84 Prozent der befragten Radurlauber eine oder mehrere Radreisen. Dabei wollen nur 36 Prozent ins europäische Ausland und drei Prozent nach Übersee. Die überwältigende Mehrheit – 61 Prozent – wollen in Deutschland Radurlaub machen. Zum Vergleich: Von allen Bundesbürgern planen etwa 30 Prozent in 2017 einen Urlaub in Deutschland. Thomas Froitzheim, ADFC-Tourismusexperte, erklärt: „Radurlauber geben ihr Geld nicht auf Mallorca aus, sondern hier bei uns in Deutschland. Der Radtourismus ist damit ein wichtiger Wachstumstreiber des Deutschlandtourismus“.

Im vergangenen Jahr haben 5,2 Millionen Bundesbürger einen Radurlaub unternommen. Das sind 16 Prozent mehr als im Vorjahr. Und weil ein Drittel der Radreisenden die Bahn für An- und Abreise benutzen – im Durchschnitt aller Reisenden liegt der Anteil bei nur 5 Prozent - kann der Fahrradtourismus durchaus auch als eine sehr umweltverträgliche Reiseform bezeichnet werden, zumal das Flugzeug als Anreise-Verkehrsmittel mit knapp 5 Prozent fast gar keine Rolle spielt.

Das verwundert auch deshalb nicht, weil die meisten Radreisenden auf ihr eigenes Rad schwören - und das im Flugzeug zu transportieren ist umständlich. 7 Prozent der Befragten sagen, dass ihnen der Transport des Fahrrads zu aufwendig oder zu teuer ist – und sie daher am Urlaubsort ein Mietrad genommen haben. Jeder fünfte Radreisende findet es wichtig, dass es am Urlaubsort auch Elektrofahrräder zur Miete gibt. Gute Qualität der Mieträder steht dabei ganz oben auf der Prioritätenliste.

Einheitliche Beschilderung auf der Wunschliste

Auch wenn jeder zweite Radreisende ein Smartphone zur Navigation nutzt, ist die Orientierung vor Ort durch Wegweiser und nach wie vor auch die klassische Karte ein weiterhin sehr beliebtes Hilfsmittel. Hier äußerten Befragte, die auch die Niederlande als Radreiseland kannten, Kritik. Aus dem Nachbarland sei man eine perfekte, omnipräsente Wegweisung und ein durchgängiges Radwegenetz analog zum Autoverkehrssystem gewohnt – dahinter bleibe Deutschland deutlich zurück.

Zu dieser Kritik sagt ADFC-Experte Froitzheim: „Unsere weltweit gelobten touristischen Radwege reichen nicht aus, um Deutschland zum Fahrradland zu machen. Wir brauchen komfortable Radrouten auch für den Alltagsverkehr. Das System muss durchgängig werden. Dasselbe gilt auch für die Wegweisung – hier kann jeder Landstrich machen, was er will. Und manche machen so gut wie gar nichts. Wir brauchen ein hochqualitatives Orientierungssystem als verbindliche Regelung in der Straßenverkehrsordnung.“

Die ADFC-Travelbike-Radreiseanalyse ist eine repräsentative Online-Befragung unter 7000 Bundesbürgern. Die Befragung wurde im Winter 2016/2017 zum 18. Mal durchgeführt – in diesem Durchgang erstmals mit dem Partner Travelbike ( www.travelbike.de ). Als Radreise wurde eine Reise definiert, die das Radfahren als eines der Hauptmotive hat und mindestens drei Übernachtungen umfasst. Die vollständigen Ergebnisse der Studie werden online in einem Webdossier veröffentlicht.

9. März 2017 von Jürgen Wetzstein
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