Eigener Antrieb im Einsatz
Rocky Mountain beschreitet mit erstem E-MTB neue Wege
Das war nur möglich, weil die Kanadier zur in Québec beheimateten Hersteller Procycle Group gehören. Diese fertigt schon seit Jahren E-Bikes für den Alltags-Einsatz und hat so das nötige Know-how aufbauen können. Vom Konzept her ist der Antrieb ein Mittelmotor, allerdings mit einer Besonderheit: Im Unterschied zu bestehenden Mittelmotoren ist das Tretlager nicht Teil des Antriebs. Darum kann Rocky Mountain handelsübliche Kurbeln von Race Face in Kombination mit einer breiter bauenden Downhill-Achse verbauen.
Dass das Tretlager nicht als Teil des Motors mit dem Rahmen verschraubt wird, sondern ein integraler Teil desselben ist, kommt vor allem der Steifigkeit des Rahmens zu Gute, dürfte laut Rocky Mountain aber auch die Haltbarkeit der Konstruktion erhöhen und Knarzgeräusche reduzieren. Die Kette verschwindet im Motorengehäuse und wird auf ein kleines Antriebsritzel umgelenkt, das sich mit üblichen Kassetten-Werkzeugen ausbauen und auswechseln lässt. Eine kleine Umlenkrolle, die an einem Ausleger montiert ist, misst präzise den Zug auf der Kette und somit den Druck auf den Pedalen - und dosiert entsprechend die Unterstützung, die der Motor liefert. Eine weitere Umlenkrolle hinter dem Motorblock eliminiert den Schräglauf der Kette auf dem Antriebsritzel und mindert so dessen Verschleiß. Bei den Eckwerten des in Kanada gefertigten, bürstenlosen Drei-Phasen-Motors orientiert sich Rocky Mountain an den gesetzlich definierten Grenzen Die Maximalleistung beträgt 250 Watt, und die Unterstützung wird bei 25km/h abgeriegelt.
Über ein drahtloses, minimalistisches Bedienelement kann man zwischen den drei Unterstützungsmodi Eco (40 Prozent der Maximalleistung), Trail (60 Prozent) und Ludicrous (volle Leistung) wählen.
Außer der aktuell gewählten Unterstützungsstufe zeigt das Bedienelement auch den Akku-Ladestand in acht Stufen an. Und es lässt sich per Bluetooth mit dem Smartphone koppeln. Mit Hilfe der eigenen, für iOS- und Android-Systeme erhältlichen App ergeben sich verschiedene, innovative Optionen: So lassen sich die Unterstützungsstufen an die eigenen Vorlieben anpassen und der verbleibende Reichweite abfragen. Zudem kann die Unterstützung des Motors an die mit einem gekoppelten Brustgurt ermittelte Herzfrequenz angepasst werden.
Die mit Lithium-Ionen-Zellen von Samsung bestückte Batterie hat Rocky Mountain beim Altitude Powerplay im voluminösen Unterrohr des Rahmens integriert. Bei den beiden teureren Modellen Altitude Powerplay Carbon 90 und Altitude Powerplay Carbon 70 bietet diese eine Kapazität von 632 Wh, während beim günstigeren Altitude Powerplay Carbon 50 eine Batterie mit 500 Wh Kapazität verbaut wird.
Vorläufig wird Rocky Mountain die Altitude-Powerplay-Modelle nur in Europa und nicht in Nordamerika anbieten.
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