Trotz Lieferengpässe
Rose Bikes schließt Geschäftsjahr mit starkem Umsatzwachstum ab
Dass die Produktionsplanung und die Beschaffung der für den Bau von Fahrrädern und E-Bikes benötigten Komponenten und Teile in den vergangenen drei Jahren einem Hindernislauf unter enorm erschwerten Bedingungen gleichkam, war in der Branche der alltägliche Wahnsinn. Wie schwerwiegend diese Probleme noch immer sind, zeigen nun aber Berichte lokaler Medien zum in Bocholt heimischen Direktversender Rose Bikes. Auf Anfrage dieser Medien räumte Geschäftsführer Thorsten Heckrath-Rose ein, dass am Hauptsitz inzwischen 45.000 Velos und E-Bikes lagern, die wegen fehlender Teile aus China nicht komplettiert und ausgeliefert werden können. Daher ist es kaum überraschend, dass sich die Unternehmensführung zum Handeln gezwungen sah. Um die Liquidität des Unternehmens sicher zu stellen, wurden laut Heckrath-Rose nun zusätzliche Kredite aufgenommen.
Deutliche Umsatzsteigerung
Angesichts der soeben von Rose Bikes veröffentlichten Umsatzzahlen und der klaren Zuordnung des Finanzbedarfs, dürften die Banken hier ohne zu große Komplikationen mitgespielt haben. Denn Rose Bikes schloss das vergangene Geschäftsjahr mit einem Gesamtumsatz von 174 Millionen EUR ab, das ist ein Umsatzplus von 17 % im Vergleich zum Vorjahr. Trotz der Engpässe in den Lieferketten konnte Rose Bikes im Fahrradsegment enorm zulegen: Der Umsatzanteil dort ist um 47 Prozent gestiegen.
"Den Meilenstein in der Entwicklung vom Handelsunternehmen zur kundenzentrierten Fahrradmarke haben wir endgültig geschafft", erklärt Geschäftsführer Thorsten Heckrath-Rose. "Das beweist unsere starke Entwicklung im Bikesegment - und das trotz der Versorgungslücke in der Lieferkette, mit der wir ständig zu kämpfen hatten. Gravelbikes entwickeln sich zum absoluten Lifestyle-Produkt und zu unserem Wachstumstreiber Nummer eins." Den eigenen Marktanteil bei Gravelbikes in Deutschland beziffert Rose Bikes mit 15 % bei steigender Tendenz.
Rose Bikes will im kommenden Jahr die Weichen für weiteres Wachstum stellen. Dazu beitragen soll eine neue IT-Infrastruktur, die darauf ausgerichtet sei, die Kundenerlebnisse rund um das Fahrrad maßgeblich zu beeinflussen.
Neuer Store in der Schweiz in Planung
Weiterhin im Fokus ist das Omnichannel-Prinzip gepaart mit umfänglichem Kundenservice. Dazu sagt Heckrath-Rose: „Wir stellen starke Wechselwirkungen zwischen den Online- und Offline-Touchpoints fest. Mehr Erlebbarkeit der Marke und mehr Service in den Stores sind für unsere Kundinnen und Kunden extrem wichtig, das hat zuletzt der große Zulauf auf den neu eröffneten Kölner Store in diesem Jahr gezeigt“. Das Netzwerk an stationären Stores ist kontinuierlich gewachsen auf jetzt insgesamt sieben eigene Stores und acht Partnerflächen in Deutschland und in der Schweiz, wo das Unternehmen seit 2019 mit der Rose Bikes Schweiz AG aktiv ist. Dort gibt es aktuell den Flagshipstore Meilen mit über 800 qm Verkaufsfläche sowie den Store in Bern im Westside Shopping Center. Für einen neuen Rose Store in Basel, der im April 2023 eröffnet werden soll, sucht das Unternehmen aktuell verstärkt nach Personal in allen Bereichen.
Nachhaltigkeit im Blick
Rose Bikes will in Zukunft stark auf Entwicklungsprojekte setzen, die das Sourcing von Komponenten zurück nach Europa holen. "Ich kann mir durchaus vorstellen, den Schulterschluss mit europäischen Produktionsstätten zu suchen, die über eine hohe Fertigungskompetenz verfügen und uns dabei unterstützen können, die Abhängigkeit von Asien Stück für Stück zu verringern", so Heckrath-Rose. Langfristig will das Unternehmen Technologiesprünge machen und kreislauffähige und nachhaltigere Materialien einsetzen. Dazu kooperiert Rose bereits mit Hochschulen und deutschen Technologiepartnern.
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