2 Minuten Lesedauer
Die Zahl der Bankfilialen fällt stetig.
i

HDE stellt Forderungen an die Regierung

Rückzug der Bankfilialen bringt Herausforderungen für den Handel

Die Zahl der Bankfilialen in Deutschland nimmt immer weiter ab, was insbesondere für kleine und mittlerer Handelsunternehmen zusätzliche Herausforderungen mit sich bringe, beklagt der Handelsverband Deutschland und stellt diesbezüglich Forderungen an die Bundesregierung.

Vor allem kleine und mittlere Handelsunternehmen seien beispielsweise auf die gute Erreichbarkeit der Hausbank angewiesen, um die Beschaffung von Wechselgeld und die Abgabe von Tageseinnahmen sicherzustellen, heißt es vom HDE.

„Der am Montag von der Bundesbank vorgestellte Bericht zur Bankstellenentwicklung macht einmal mehr deutlich, dass die Filiale vor Ort zum Auslaufmodell wird. Demnach wurde in den letzten fünf Jahren beinahe jede dritte Bankstelle geschlossen. Und bei weitem nicht in allen Fällen wurden als Ersatz SB-Geräte für die Ausgabe von Münzrollen und zur Einzahlung der Tageseinnahmen der Händlerinnen und Händler installiert, was besonders kleine Unternehmen vor Herausforderungen stellt“, so HDE-Zahlungsexperte Ulrich Binnebößel. Insgesamt sei zu beobachten, dass sich die Kreditwirtschaft zunehmend von der Bereitstellung von Bargelddienstleistungen verabschiede.

Dem Bundesbank-Bericht zufolge waren zum Jahresende 2021 noch 21.712 Filialen geöffnet, was einem Rückgang von über 18 Prozent gegenüber dem Jahr 2019 und einem Minus von 32,3 Prozent in den letzten fünf Jahren entspricht. Binnebößel: „Die Beschaffung von Münzrollen ist inzwischen für viele kleinere Unternehmen durchaus zu einer Herausforderung geworden und auch die Abgabe der Tageseinnahmen stellt sie durch den Wegfall der Einzahlungsmöglichkeiten vor Probleme. Dabei hilft auch die Möglichkeit der Bargeldauszahlung an Kunden nicht wirklich, da diese im Gegenzug durch entsprechende Kartengebühren belegt werden.“ Auch die Beauftragung von Wertdienstleistern stelle einen zusätzlichen Kostenblock dar, der zuvor meist in Eigenregie übernommen wurde.

Der Handelsverband setzt sich daher für die Schaffung einer nationalen Paymentstrategie der Bundesregierung ein, um Klarheit über die Gestaltung des künftigen Zahlungsmixes zu erhalten. „Es sollte eine intensive Diskussion darüber geführt werden, wieviel Bargeld in Zukunft gewünscht ist und wer die Lasten hierfür trägt,“ so der Experte. Dabei sei die Aufrechterhaltung eines effizienten Bargeldhandlings auch mit Blick auf mögliche Ausfälle der unbaren Zahlungssysteme dringend erforderlich.

1. Juli 2022 von Jürgen Wetzstein

Verknüpfte Firmen abonnieren

Handelsverband Deutschland HDE
Nur für Abonnenten
News
Nur für Abonnenten
Kommentare
Nur für Abonnenten
Stellenmarkt
Velobiz Plus
Die Kommentare sind nur
für unsere Abonnenten sichtbar.
Jahres-Abo
115 € pro Jahr
  • 12 Monate Zugriff auf alle Inhalte von velobiz.de
  • täglicher Newsletter mit Brancheninfos
  • 10 Ausgaben des exklusiven velobiz.de Magazins
Jetzt freischalten
30-Tage-Zugang
Einmalig 19 €
  • 30 Tage Zugriff auf alle Inhalte von velobiz.de
  • täglicher Newsletter mit Brancheninfos
Jetzt freischalten
Sie sind bereits Abonnent?
Zum Login