Schweiz: Bikedays übertreffen die hohen Erwartungen

Der Druck auf die Veranstalter im Voraus war enorm. Nach vier mehr oder weniger unglücklichen Ausführungen waren die Bikedays in diesem Jahr zum Erfolg verdammt. Ohne einen deutlichen Sprung nach vorne hätte der Event bei Sponsoren und der Fahrradindustrie im nächsten Jahr keinen Kredit mehr erhalten. Die Eventspezialisten der FAF AG legten sich darum mächtig ins Zeug und nutzten das vergangene Pausenjahr, um die Bikedays mit der alten Grundidee neu zu erfinden.Mit Solothurn wurde ein neuer, fahrradfreundlicher Standort gefunden, der den Anlass tatkräftig unterstützte und nicht nur duldete. Durch die hinzugewonnenen Cross-Country-Wettkämpfe im Rahmen der nationalen Rennserie Racer Bikes Cup sicherten sich die Bikedays eine Bedeutung als Sportanlass. Das Gewicht als Branchenplattform gaben den Bikedays die 80 Aussteller mit ihren insgesamt 232 präsentierten Marken. Trotz Vorbehalten wegen der Vorgeschichte der Veranstaltung, ließen sich praktisch alle bedeutenden Schweizer Marktteilnehmer für den Anlass begeistern. Zahlreiche kleinere Firmen verliehen der Messe mit ihren Nischenprodukten Farbe und sorgten für ein breites, abwechslungsreiches Angebot an der vollständig ausgebuchten Ausstellung. Großzügig angelegte Teststrecken durch das Zentrum von Solothurn und die umliegenden Wälder luden die Besucher dazu ein, sich einen Eindruck von den aktuellsten Sport- und Alltagsräder zu erfahren.

Und die fahrradbegeisterten Schweizer folgten dem Ruf: Über 17.000 Eintritte verzeichneten die Organisatoren von Freitagnachmittag bis Sonntagabend – mehr als doppelt so viele wie bei den letzten Bikedays vor zwei Jahren in Zürich. Kurz vor Beginn des Cross Country Rennens mit den Weltelitefahrern Nino Schurter, Florian Vogel und der Lokalmatadorin Nathalie Schneitter als Publikumsmagneten bildeten sich am Samstagnachmittag sogar Schlangen vor der Kasse. Ganz bewusst hatten die Bikedays-Organisatoren ein Eintrittsgeld verlangt, um so jene Neugierigen auszufiltern, denen das Spektakel mehr bedeutete als der Bikeevent an sich.

Dass diese Rechnung aufging, bestätigten die Aussteller: „Wir haben die Besucher als sehr begeisterungsfähig erlebt. Sie waren interessiert an den Produkten und waren neugierig auf das Neuste auf dem Markt“, freut sich Lukas Liechti, Event Manager von Scott über den Erfolg an den Bikedays. Begeistert vom Anlass zeigt sich auch Winora-Group-Exportleiter Bernd Lesch: „Die Bikedays haben mich überzeugt. Von der Location her ist es eine der schönsten Veranstaltungen, welche wir bisher besucht haben. Dass der Event zentral gelegen ist und den Besucher immer was geboten wird, verdient viel Lob.“ Komplimente vergibt Lesch den Veranstaltern auch für den Ablauf: „Wir wurden bisher auf noch keiner Veranstaltung so professionell empfangen, was sich mit der Einweisung der Fahrzeuge, sowie der Hilfe beim Entladen fortgesetzt hat. Auch der Abbau ging ohne Probleme von statten. Da haben wir schon was anderes erlebt.“. Abgerundet wurde der Anlass durch das sommerlich warme, trockene Wetter, welches die Stimmung auf dem Gelände am Rande der historischen Altstadt spürbar hob.

Entsprechend erleichtert und erfreut sind auch die Organisatoren: „Das gute Feedback von Partnern, Ausstellern und Besuchern ist für uns eine Motivation für das nächste Jahr“, sagt Erwin Flury, Chef des Organisationskomitees. Vom 7. bis 9. Mai 2010 wollen die Bikedays am selben Standort an ihren diesjährigen Erfolg anknüpfen.