Gefahrenquelle eliminieren
Schweiz: Versuch mit fahrrad- freundlichen Tramgleisen gestartet
Während der Sommerferien wird die Haltestelle Schwert in Zürich Höngg saniert und behindertengerecht umgestaltet. Auch die Gleise werden ersetzt. Die VBZ nutzt diese Gelegenheit, um ein neuartiges Schienensystem zu testen. Dieses soll das Verklemmen von Velopneus in den Gleisen verhindern. Auf einer Länge von 90 Metern wird die Konstruktion eingebaut. Eine Gummifüllung wird in der Schienenrille befestigt. Bei der Durchfahrt der Trams wird die Füllung eingedrückt, jedoch nicht bei der Durchfahrt von Velos.
Die innovative Schienenkonstruktion wird nun erstmals im öffentlichen Verkehr getestet. Die Anforderungen sind hoch. Die Sicherheit für Velofahrende soll steigen und gleichzeitig muss das neue Material der Belastung von durchfahrenden Trams standhalten. Ebenso muss es unterschiedlichste Witterungsverhältnisse aushalten: Hitze, Kälte, Regen, Schnee oder Eis. Im Winter kommt zusätzlich die Belastung durch Streusalz hinzu.
Erste Erkenntnisse im Frühling
Derzeit gibt es in Europa kein Produkt, welches über einen längeren Zeitraum erfolgreich getestet wurde. Auch in der Stadt Zürich waren Versuche wie etwa in Albisrieden seit 2007 nicht erfolgreich. Bisher wurden Gummiprofile in die bestehenden Schienen eingebaut. Diese haben sich durch die Befahrung der Trams rasch abgenützt und mussten entfernt werden. Aus diesen Versuchen konnte die Erkenntnis gewonnen werden, dass allein der Einbau eines Gummifüllers nicht zu funktionieren scheint. Für einen neuen Versuch musste also das ganze Schienensystem betrachtet werden. Der Verdrängungsraum für das eingebaute Füllmaterial musste grösser gestaltet werden, damit dieses nicht wieder durch die scharfen Radkränze zerschnitten wird. Ob der Versuch erfolgreich ist, werden die nächsten Monate zeigen. Im Frühling 2014 wird die VBZ Bilanz ziehen.
Über die erste Testfahrt berichtete soeben online der Schweizer Tagesanzeiger . Dort ist auch ein Video zur Funktion der fahrradfreundlichen Schienen zu sehen.
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