Schweizer Auszubildende kreieren eigene Fahrradkollektion

Eine angemessene Bezahlung der Auszubildenden im Fahrradhandel, wie kürzlich die Zweirad-Innung Münster ins Spiel brachte velobiz.de berichtete , ist sicherlich eine Grundvoraussetzung, um für jungen Nachwuchskräften attraktiv zu sein. Doch die Bezahlung ist nur ein Baustein.

Beim Fachgeschäft Velociped aus Kriens hat man über die eigentliche Berufsbildung hinaus eine größere Projektarbeit aufgesetzt, damit die Auszubildenden ihren Erfahrungsschatz erweitern können. Sie erhielten die Aufgabe, eine eigene Fahrrad-Kollektion zu kreieren – die „Velociped Azubi Limited-Edition“.

Die Lernenden verbauten dabei aus dem Velociped-Lager Restposten, Vorjahres-Produkte, Einzelstücke und Liegen-Gebliebenes. Entstanden sind dabei zehn einzigartige, schicke Stadt-und -Tourenvelos. Ein schöner Nebeneffekt dabei: Viele Fahrradteile, die sonst Staub angesetzt hätten, finden jetzt doch noch den Weg auf die Straße.

Involviert bei diesem Projekt waren drei Auszubildende zum Mechaniker und ein Auszubildender im kaufmännischen Bereich. Sie haben gemeinsam die Fahrräder konzipiert, die Farben ausgesucht, Komponenten aufeinander abgestimmt, die Preise zusammengetragen, die Namensgebung erarbeitet, eine Produktions-Woche organisiert und im Rahmen derer die Velos aus all den Einzelteilen fein säuberlich aufmontiert und speziell beschriftet.

Damit die Velos den Weg zu den Kunden finden haben die Lernenden alle Modelle für die Webseite aufbereitet, im Laden eine Ausstellungsfläche gestaltet und über Instagram und den Velociped-Newsletter die Vermarktung lanciert. Alles in allem sehr viel und für die Lernenden viele neue Arbeitsfeldern. Dabei wurden sie von zwei Ausbildern begleitet und unterstützt.

Lehrlingsverantwortlicher im Betrieb und Mitglied der Geschäftsleitung Cyrill Wiget ist mit dem Resultat sehr zufrieden: „Die Lernenden habe eine tolle Kollektion auf die Räder gestellt. Darüber hinaus freue ich mich, dass wir den nicht nur Fachwissen vermitteln, sondern die Lernenden auch bereits erste Projekt-Erfahrung machen lassen können.“

Leo Sager, Lernender im ersten Lehrjahr meint: „Das Projekt war sehr anspruchsvoll. Doch ich habe dabei viel gelernt und es hat Spaß gemacht. Schwierig war vor allem die Termin-Koordination unter uns, mit Ferien, Schultagen und den überbetrieblichen Kurswochen.“

Nun stehen die Räder zum Verkauf. Und wenn sie ihr selbst gestecktes Abverkaufsziel erreichen, lockt als Prämie für das junge Team eine Reise zur Eurobike nach Frankfurt. Die ersten Räder der Kollektion sind bereits verkauft.