Bikeshop vor filmreifer Kulisse:
Sedona Bike&Bean mixt Kaffee, Bikes und Ferien-Ressort
Sedona ist ein Mekka für Ufo-Anhänger, Kristall-Deuter und Schamanismus-Gläubige. Der Ort gilt in den USA aber auch unter Normaltouristen als „muß-man-unbedingt-gesehen-haben“-Sehenswürdigkeit. Das „Land der roten Felsen“ lockt mit spektakulärer Naturkulisse und prima Klima Historiker, Geologen, Archäologen, Künstler, Kunstsammler, Abenteurer - und vor allem Outdoor-Fans.
Wer sich in und um Sedona energetisch, spirituell und meditativ integrierend ausgetobt hat, sollte sich unbedingt auch einmal in den Fahrradsattel schwingen. Für Mountainbiker gibt es gut angelegte Trails. Und die Rennrad-Gemeinde wird allmählich von der Stadt Sedona als Zielgruppe entdeckt.
Bike- & Coffee-Shop
Sedona Bike&Bean gibt es seit 1995. Damals eröffnete Craig Crawford einen Fahrradverleih mit Kaffeebar. So wollte er den Laden als erste Anlaufstelle für Besucher im „Red Rock Country“ in Szene setzen. Dabei spielt sicherlich auch eine Rolle, dass das Ladenlokal direkt am Ortsausgang von Oak Creek - einem kleinen Ort 12 Kilometer südlich von Sedona – mit bestem Ausblick auf einen der schönsten dortigen Monolithen aus rotem Felsgestein gesegnet ist.
Besucher von Sedona Bike&Bean können nicht nur den freien Blick auf den Bell Rock bei einem frisch gebrauten Kaffee genießen, sondern danach auch mit dem Rental-MTB dorthin aufbrechen. Daraus ergaben sich mehr und mehr „group rides“. Aus den Touren zum Bell Rock entwickelte sich über die Jahre ein immer größeres Trailnetz, das es heute laut heutigem Bike&Bean-Chef Jim Monahan „auf insgesamt 350 Meilen“ bringt.
Den gebürtigen New Yorker hatte es 2003 beruflich nach Sedona verschlagen. Als begeisterter Mountainbiker hielt er sich oft bei Bike&Bean auf. Ein Jahr später verkaufte Crawford seinen Laden an Monahan. Monahan verabschiedete sich aus seinem Automatengeschäft und wurde Fahrradhändler: „Bei dem Standort konnte ich nichts falsch machen. Sedona liegt zwar auf dem Weg zum Grand Canyon, hat sich aber mit seiner landschaftlichen Schönheit, den historischen Stätten sowie den metaphysischen und spirituellen Hot-Spots schnell selbst zum beliebten Reiseziel entwickelt. Das Red Rock Country in und um Sedona ist mittlerweile sogar nach dem Grand Canyon die zweitgrößte internationale Touristenattraktion der USA. Hier kommen jährlich 3,5 Millionen Leute hin. Und mit dem Ausbau des Trailnetzes wird Red Rock Country auch unter Mountainbikern immer beliebter.“
Nur Custom-Made-Verkauf auf Anfrage
Somit verleiht Bike&Bean heute nicht nur Mountainbikes, sondern verkauft auch. Allerdings ausschließlich auf Anfrage und - mit Hilfe des fünfköpfigen (Full-Time-)Verkaufsteams von Monahan – nur Custom-Made: „Wir profitieren von der guten Reputation unseres Geschäfts. Fast die Hälfte des Ladenlokals nimmt unsere Werkstatt ein. Die Leute vertrauen uns.“
Das Markenportefeuille der Leih- und Verkaufsräder ist aufeinander abgestimmt. Die echten MTB-Puristen werden mit den uramerikanischen Edel-Premiummarken Santa Cruz, Turner und Yeti bedient. Darunter liegen als sogenannte „Big Box Family“-Marken die preisgünstigeren Modelle von Kona und Jamis. Insgesamt hat Bike&Bean immer an die 50 bis 60 Verleih-MTB’s vor Ort.
Zweiter Anlauf mit Rennrädern
Was einem bei Betreten des urigen Ladens neben dem Kaffeeduft sofort auffällt: Es gibt keinerlei Rennräder. Dazu Jim Monahan: „Wir hatten einmal einen separaten Rennrad-Store eröffnet. Das hat aber nicht funktioniert. Die Stadt hat nichts für diese Klientel getan. Das ändert sich erst jetzt.“
Die ersten 16 Meilen Strasse mit markiertem Radweg sind bereits fertig gestellt. Das soll in den kommenden Jahren ausgebaut werden: „Breit genug sind die Straßen. Es bedarf nur etwas Farbe, um einen Teil davon für Radler zu markieren. Weil sich da endlich etwas bewegt, nehmen wir einen zweiten Anlauf. Im Frühjahr 2012 werden wir wieder einen Rennrad-Shop in Sedona eröffnen.“
Bike-in, Bike-out
Nicht nur für Rennradler, sondern auch für Mountainbiker sieht das Bike&Bean-Team eine rosige Zukunft: „In den letzten drei bis vier Jahren haben wir das Trailnetz nach und nach ausgebaut. Somit haben Stollenreiter in Sedona mittlerweile mehr Auswahl als in Moab. Zudem braucht man kein Fahrzeug, um zu irgendeinem Trail zu gelangen. Man kann das gesamte Trailnetz vom Einstiegstrail, der 50 Meter von unserem Laden entfernt durchstartet, erreichen. Und ich verspreche Euch: Mehr als vielleicht eine Meile auf Asphalt sind nirgendwo zu bewältigen. Das ist ein komplettes Netzwerk aus guten Offroad-Singletrails!“ Wo gibt es in den USA sonst einen Ort, wo das Auto stehen bleiben kann?
Eigenes Ressort
Vor etwa drei Jahren konnte Jim Monahan seinem Fahrradgeschäft praktisch noch die Krone aufsetzen: 500 Meter hinter dem Laden stand ein wunderschönes Ressort mit neun Chalets und fünf Studios zum Verkauf. Monahan tat sich mit einigen Freunden zusammen und schlug zu. Heute gilt das Red Agave Resort in und um Sedona als 1A-Übernachtungsstätte für Radler. Alleine die Lage ist ein Prunkstück: Hinter dem Ressort beginnen Trails und Natur. Der freie Blick auf den Bell Rock ist eine Klasse für sich. „Mit dem Red Agave Resort sprechen wir neben Radlern jegliche Outdoor-Enthusiasten an. Die fühlen sich dank ‚Laid-back-Style’ besonders angesprochen.“
Europeans welcomed
Übrigens: Europäer, die sich einmal ihren „amerikanischen Mountainbike-Traum“ erfüllen wollen, sind herzlich willkommen. Jim Monahan und sein Team stehen bereit. Nicht nur mit Blick auf Premium-Leihfahrräder und nach Absprache geführte Trail-Touren, sondern auch mit einer echten Outdoor-Atmo im Red Agave Resort. O-Ton Monahan: „Wir schmeißen den Grill schon mal an.“ Bis auf den Hochsommer, in dem das Thermometer auch schon mal locker auf 40 Grad steigt, könne man in Sedona jederzeit bei guten Tagestemperaturen zum Radeln gehen.
Der umtriebige Geschäftsführer hat bereits – Stichwort „Cross-Promotion“ – die Webseiten von Sedona Bike&Bean ( www.bike-bean.com ) sowie Red Agave Resort ( www.redagaveresort.com ) via Links miteinander verknüpft.
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