Neues Marktsegment für Elektronikpionier:
Sigma Sport startet ins E-Bike-Zeitalter
Sigma Sport gehört zu jener knappen Handvoll von Unternehmen, die von sich behaupten können, die Elektronik am Fahrrad quasi (mit-)erfunden zu haben. Bereits 1982 lieferte das Unternehmen aus Neustadt an der Weinstraße seinen ersten Fahrradcomputer aus. Seitdem hat Sigma Sport eigenen Angaben zufolge über 70 Millionen Fahrradcomputer verkauft. Für Sigma Sport, aber auch für die meisten Fahrradhändler waren Fahrradcomputer über Jahrzehnte hinweg ein erfolgreiches Marktsegment.
Doch das E-Bike hat nicht nur den Fahrradmarkt umgekrempelt, sondern auch insbesondere das Segment der Sportelektronik. Fast alle E-Bikes sind heutzutage bereits ab Werk mit elektronischem Display ausgestattet, die entsprechenden Käufer fallen als Zielgruppe für klassische Fahrradcomputer somit weg. Und auch die einst wertvollen Zusatzverkäufe für den Fahrradhandel ließen sich mit Elektronik am E-Bike lange Zeit kaum realisieren.
Insofern war es wohl auch nur eine Frage der Zeit, bis ein Elektronikpionier wie Sigma Sport eine Lösung für den E-Bike-Markt präsentiert. Am Gardasee haben die Neustädter nun ihre Linie EOX dem Bike-Publikum vorgestellt. Das System besteht zunächst aus drei Komponenten: einer Remote für die Antriebssteuerung, einem speziellen E-Bike-Computer und der Smartphone-App Sigma EOX. Das gesamte System ist Bluetooth-kompatibel und so ausgelegt, dass E-Bikes, zum Beispiel im E-MTB-Segment, nur mit Remote und App betrieben werden können. Die Remote gibt dabei mit einer Leuchtskala Auskunft über Unterstützungsstufe und Akku-Stand. Als Zusatzverkauf für den Händler bietet sich dann noch der spezielle E-Bike-Computer EOX View 1200 an. Zudem sind auch die GPS-Geräte der ROX-Linie mit der Sigma-Remote kompatibel. Einem Kunden, der beispielsweise auf Navigation in Farbe Wert legt, könnte demnach auch ein ROX 12 statt dem zuvor genannten EOX-View-Display angeboten werden. Die EOX-App hingegen lehnt sich in einigen Punkten an die bekannte Sigma-App an, erweitert deren Funktionalität aber noch um Einstellungen und Informationen zum E-Bike-System. Interessant für Hersteller: Diese können anonymisiert eine Auswertung des Nutzungsverhalten der E-Bike-Kunden sowie des technischen Zustands der entsprechenden E-Bikes mit dem Sigma-System generieren.
Am Sigma-Stand auf dem Bike-Festival gab es jedoch nicht nur die neuen E-Bike-Komponenten, sondern auch ein neues Gesicht zu sehen: Als Vertriebsverantwortlicher für das Thema E-Mobility grüßt seit wenigen Wochen Mike Dietz, der somit nach Stationen u.a. bei Derby Cycle, Kettler und Fahrrad XXL zu den Neustädtern wechselt.
Als OE-Partner auf Antriebsseite sind bislang BMZ mit dem hauseigenen Brose-System sowie das letztjährig vorgestellte Joint-Venture Sachs Micromobility kompatibel mit dem Sigma-System. Im Gespräch mit velobiz.de nennt Dietz zwar noch keine weiteren Namen, verrät jedoch, dass auch andere, große Namen unter den Antriebsanbietern ihren OE-Kunden in der Fahrradindustrie demnächst mit dem Sigma-System eine weitere Option zur Individualisierung und Aufwertung im Cockpit bieten wollen.
Verknüpfte Firmen abonnieren
für unsere Abonnenten sichtbar.