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Neuer SmartphoneHub
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Bosch-Neuheiten 2020 – Teil II

Spaßmacher und Spielverderber

Neben den neuen Motorengenerationen (velobiz.de berichtete) hat Bosch im Juni weitere Neuerungen veröffentlicht bezüglich verschiedener Zubehörvarianten, die das E-Biken smarter und angenehmer gestalten wollen. Und Bosch sagt gleichzeitig allen illegalen Tuningmaßnahmen am Motor den Kampf an. Klare Aussage hier von Bereichsleiter Claus Fleischer bei der Präsentation in Stuttgart: „Wir sind hier der Spielverderber“, aber Fleischer nennt auch gute Gründe, warum das notwendig ist.

Neuer SmartphoneHubNeue Lock-Funktion

Tuning von Pedelecs ist ein Thema, um das man am liebsten einen großen Bogen machen würde. Die Dunkelziffer bei getunten Pedelecs, die im öffentlichen Verkehr unterwegs sind, ist hoch – mit all den möglichen Konsequenzen: Zum einen rechtlicher Art, weil getunte Pedelecs rechtlich als Kleinkraftrad gelten und somit eine Führerschein- und Versicherungspflicht besteht. „Das ist kein Kavaliersdelikt“, wie Claus Fleischer sagt. Es drohen bei Anzeige entsprechende Strafen, bei Verwicklung in einen Unfall mit Personenschäden können diese neben strafrechtlichen auch zivilrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.

Zum anderen geht es auch darum, die rechtliche Gleichstellung von Fahrrad und Pedelec zu schützen. Gelingt das nicht, und der Gesetzgeber gibt ggfs. auf Druck der Versicherungswirtschaft diese Gleichstellung auf, dann könnte dies empfindliche Auswirkungen auf künftige Pedelec-Verkaufszahlen haben. Darum sagt Fleischer: „Uns ist es wichtig, dass E-Bikes – das heißt Pedelecs mit einer Unterstützung bis maximal 25 km/h – auch zukünftig als Fahrräder gelten, mit allen Rechten und Pflichten. Diesen Status müssen wir schützen und erhalten, damit die Radfahrer auch weiterhin die Fahrt mit elektrischem Rückenwind genießen können.“

Neue Schutzsoftware wird eingeführt

Bosch eBike Systems bringt zum Modelljahr 2020 eine Software auf den Markt, die Tuning am E-Bike erkennt und daraufhin die Unterstützung reduziert. Mit dieser Lösung reagiert Bosch auf eine Anforderung, die in der aktuellen europäischen Norm (EN 15194:2017) für elektromotorisch unterstützte Fahrräder integriert ist – und macht einen weiteren, wichtigen Schritt im Kampf gegen Tuning. Über einen Fehlercode im Display wird die Manipulation angezeigt und die elektrische Unterstützung heruntergeregelt. Der E-Biker kann den ursprünglichen Fahrzustand wiederherstellen, indem er rund 90 Minuten mit dem Pedelec fährt. Sobald sich das System aber wieder im Normalbetrieb befindet, erfolgt die Manipulationsabfrage erneut. Nach der dritten Wiederherstellung kann der Notlaufbetrieb nur noch durch das Bosch DiagnosticTool beim Fachhändler aufgehoben werden. Die Software wird ab Modelljahr 2020 in alle E-Bike-Antriebssysteme von Bosch integriert. Grundsätzlich können Fachhändler mit Hilfe des Bosch DiagnosticTools Manipulationen am E-Bike selbst dann erkennen, wenn das Tuning-Kit zuvor abgebaut wurde. Für den Händler ist ersichtlich, ob und wie oft das Pedelec getunt wurde.

Vernetztes Fahrerlebnis

Die Verbindung von Smartphone und E-Bike ist mittlerweile beinahe ein „Muss“. Damit das bei Bosch-E-Bikes gut gelingt, gibt es ab dem Modelljahr 2020 einen neuen Smartphone-Hub. Zusammen mit der COBI.Bike App verbindet Bosch den E-Biker mit der Online-Welt. Das Ergebnis: eine Steuerzentrale, die eine Vielzahl von Funktionen bietet - von Navigation über Musik-Steuerung, Fitnesstracking und Telefonieren bis hin zur Anbindung an andere Dienste und Apps wie etwa Strava und Komoot. Für ausreichend Flexibilität unterwegs sorgt ein integriertes Display, das dem E-Biker auch ohne das Smartphone stets die wichtigsten Fahrdaten anzeigt. Das Smartphone lässt sich über USB auch während der Fahrt laden und wird dann mit Strom aus dem E-Bike-Akku versorgt. Software-Updates für den SmartphoneHub können ohne Kabel und mit Hilfe der COBI.Bike App aufgespielt werden. Der SmartphoneHub kann für E-Bikes mit den Bosch Produktlinien Active Line und Active Line Plus ab Modelljahr 2018 sowie Cargo Line, Performance Line und Performance Line CX ab Modelljahr 2020 nachgerüstet werden. Ausgenommen davon sind die Cargo Line Speed und die Performance Line Speed sowie Kombinationen mit Bosch E-Bike ABS, eShift oder eSuspension.

Diebstahlschutz

Ein mechanisches Schloss ist für den Diebstahlschutz unverzichtbar, das steht auch für Bosch außer Frage. Mit der neuen Funktion „Lock“ bietet Bosch eBike-Systems Pedelec-Fahrern jetzt jedoch einen digitalen Zusatzschutz. Dank der Funktion wird mit Abziehen des Bordcomputers die Motorunterstützung deaktiviert. Lock ist ab dem Modelljahr 2020 kostenpflichtig erhältlich (9,99 Euro) und erstmals mit dem Bordcomputer Kiox nutzbar. Erst mit Aufstecken desselben Bordcomputers entriegelt sich die elektronische Sperre wieder. Für Diebe wird das Pedelec damit unattraktiver: Ohne Unterstützung ist der Fahrspaß stark eingeschränkt und auch die Chance auf Weiterverkauf deutlich erschwert. Der Motor erzeugt einen Ton und signalisiert dem E-Biker so beim Auf- und Abnehmen des Bordcomputers, ob Lock aktiviert oder deaktiviert wurde – ähnlich wie bei manchen Zentralverriegelungen beim Auto. Ein Schloss-Symbol auf der Statuszeile des Displays zeigt an, wenn der Antrieb „gelockt“ ist. Die Lock-Funktion ist mit den Bosch Antriebssystemen Active Line und Active Line Plus ab Modelljahr 2018 sowie Cargo Line, Performance Line und Performance Line CX ab Modelljahr 2020 kompatibel.

19. Juni 2019 von Jürgen Wetzstein
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