Neuer E-Bike-Test:
Stiftung Warentest findet viel Lob für Fahrradhersteller
E-Bike-Tests der Stiftung Warentest sorgten in der Vergangenheit immer wieder für harte Auseinandersetzungen mit der Fahrradbranche. Von Herstellern und Sachverständigen mussten sich die Berliner Verbraucherschützer bzw. die von ihnen beauftragten Prüfinstitute regelmäßig vorwerfen lassen, bei den Tests auf Prüfständen ohne ausreichende Sachkunde vorgegangen zu sein. Dass Stiftung Warentest bisher die Testmethoden und Prüfinstitute nur zögerlich oder auch gar nicht offen legte, war für das Vertrauen der Marktteilnehmer in die Testergebnisse nicht förderlich.
Auch in der aktuellen Juni-Ausgabe von „test“ finden sich im Artikel über den E-Bike-Test nur spärliche Informationen über das Wie und Wo der Laborprüfung. Nur so viel: Der Test sei zusammen mit dem österreichischen Verein für Konsumenteninformationen durchgeführt worden. Im nicht benannten Prüflabor sei eine Strecke von 20.000 Kilometern auf dem Prüfstand mit zuvor mit Sensoren ermittelten Lasten simuliert worden, der Bremsentest wurde mit 150 kg Gesamtgewicht durchgeführt. Übrigens gehöre der Test von Pedelecs für Stiftung Warentest zu den teuersten und aufwändigsten Tests, so die Stiftung in ihrem Artikel. Deshalb werde zum Beispiel auch nur eine Rahmenform, E-Bikes mit Diamant-Rahmen, getestet.
Bei drei Modellen zeigten sich laut Stiftung Warentest auf dem Prüfstand Risse an Rahmen oder Komponenten, die zwar nicht sicherheitsrelevant waren, aber als irreparabler Totalschaden zu der Note „Ausreichend“ führten: Beim „Elan+“ von Diamant gab es an der Gepäckträgerbefestigung einen Anriss, beim Pegasus „Premio E 10 Sport“ an der Schweißnaht zum Steuerrohr und beim „Sinus Tria 9“ von Winora an der Sattelstütze. Einziger Testkandidat mit der Testnote Mangelhaft ist das Modell „Stoker 9“ von Raleigh, bei dem der Ladestecker bei einem Standardtest zur Brandsicherheit durchgefallen sei. Durch die magnetische Art des Steckers könnten zudem Schrauben oder andere Eisenteile am Stecker haften bleiben und einen Kurzschluss auslösen.
Die Verbandsmarke Morrison von Bike&Co fiel beim Modell „E 7.0“ mit einem laut Warentest fehlerhaft programmierten Bosch-Antrieb auf, der erst über 28 km/h abregelte. Beim Corratec-Modell „E-Power 28 Urban“ fanden die Tester einen ungefährlichen Längsriss der Sattelstütze. Beide Modelle wurden deshalb trotz sonst positiver Fahreigenschaften nur mit „Befriedigend“ bewertet.
Als Testsieger nur knapp die Note Sehr gut verpasst (1,7) hat KTM mit dem Modell („Macina Fun 9“), gefolgt von Kettler („Traveller E Gold“), Kreidler („Vitality Eco 6“), Cube („Kathmandu Hybrid Pro“), Stevens („E-Lavena“) und Kalkhoff („Voyager Move B8“).
„Unsere Fahrradexperten loben verbesserte Konstruktionen gegenüber Rädern aus Vorgängertests“, schreibt Stiftung Warentest. Ungewohnte Worte aus Berlin.
für unsere Abonnenten sichtbar.