Time: Markenmutter Rossignol zückt den Rotstift

Mit den Skimarken Rossignol und Dynastar sowie den Skischuhen von Lange ist die Groupe Rossignol im Wintersport als dem eigentlichen Kerngeschäft sehr stark aufgestellt. Dieses Segment ist aber in Europa seit Jahren am Schrumpfen - und das nicht nur wegen des Klimawandels und schneearmer Winter. Darum hat sich die Groupe Rossignol in zwei Schritten ein Standbein in der Fahrradbranche verschafft: Anfangs 2016 wurde die Time-Gruppe gekauft, ehe die Franzosen im Februar 2017 auch den US-Fahrradhersteller Felt übernahmen (velobiz.de berichtete) . Die Pläne der Groupe Rossignol im Velo-Segment sind ausgesprochen ambitioniert: Dieses soll unter dem US-Amerikaner Scott Ritschoff als neuem Leiter binnen fünf Jahren zu einem ebenbürtigen Teil des Ganzjahres-Geschäfts werden, wozu es in punkto Volumen in etwa einer Verdreifachung bedarf. Bei diesem Unterfangen kommt dem umfassenden Vertriebsnetzwerk der Groupe Rossignol eine Schlüsselrolle zu.

Streichkonzert zu Beginn

Zunächst steht nun jedoch offenbar ein Streichkonzert für mehr Rendite an. Bisher unterhielt die Time-Gruppe drei Produktionsstandorte: In Voreppe (Isère) werden die teuersten Rahmen und Gabeln aus Carbon gefertigt, während die Pedalproduktion im zentralfranzösischen Nevers zu Hause ist. Eine dritte Fabrik im slowakischen Gajary fertigt die günstigeren Rahmen und Gabeln in größerer Stückzahl. Um die Kosten zu senken und die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern, stellt die Groupe Rossignol die Fertigung von Rahmen und Gabeln in Voreppe ein und verlagert sie auf diesen Sommer hin in die Slowakei. Verpackt wird dieses Vorhaben in einen Satz, in welchem nur noch von „Design und Montage in Frankreich“, aber nicht mehr von der Fertigung der Time-Renner in Frankreich die Rede ist. Auch die verbliebenen Stellen im Marketing und der Designabteilung sollen von Voreppe ins Rossignol-Hauptquartier nach Saint-Jean-de-Morains umziehen.