25.000 Bikefans in Solothurn
Trotz Terminzwängen: Bike Days sitzen fest im Sattel
Dass die Veranstalter auch bei der achten Austragung der Bike Days in Solothurn eine zufriedene Schlussbilanz ziehen konnten, ist nicht so selbstverständlich, wie es auf den ersten Blick scheinen mag. Denn verschiedenes war anders als in den früheren Jahren. So fand das Festival rund drei Wochen später statt als üblich: Die Solothurner Literaturtage und die kirchlichen Feiertage verhinderten in diesem Jahr eine frühere Austragung.
Weniger Premieren schmälern Interesse nicht
Vor allem 120 Aussteller der Bike Expo machten sich im Vorfeld der Bike Days sorgen – verschiedentlich fürchteten die Fahrradanbieter, dass sich viele Endkunden so spät in der Saison bereits für ein bestimmtes Bike entschieden hätten und daher das Interesse an den ausgestellten Fahrrädern geringer sein würde. Zudem fehlten die großen Neuheiten: Anders als im Vorjahr, als Hersteller wie BMC, Maxon und Bold die Bike Days als Plattform für Weltpremieren nutzten, gab es in diesem Jahr kaum aufsehenerregende Neuheiten.
Zwar konnten Fahrradenthusiasten verschiedene Bikes und Komponenten erstmals in Echt betrachten, so wie beispielsweise das wenige Wochen zuvor erstmals vorgestellte Crosscountry-Fully Scalpel von Cannondale, das breit bereifte Surplus Hardtail von Felt oder die neuen Schaltungen XX1 Eagle von Sram und die elektronische XT Di2 von Shimano. Überraschende Neuheiten, die auf dem Anlass erstmals vorgestellt wurden und die von Solothurn aus den Weg in die weltweite Fahrradpresse hätten antreten können, fehlten aber in diesem Jahr. Die Befürchtungen waren aber nicht begründet: Verschiedene Aussteller berichteten auf Nachfrage, dass gut vorinformierte Besucher großes Interesse an den ausgestellten Produkten zeigten und auch die Gelegenheit nutzten, diese auf den abwechslungsreichen Teststrecken auszuprobieren. Neben Mountainbikes, die als prägende Produktgruppe seit der ersten Austragung der Bike Days viel Aufmerksamkeit erhalten, konnten in diesem Jahr vor allem auch sportliche E-Bikes punkten.
Wettkämpfe auch ohne Sportprominenz attraktiv
Der spätere Termin hatte auch zur Folge, dass die Wettkämpfe an den Bike Days auf viele prominente Bikesportler verzichten mussten. Weil nahezu die gesamte Crosscountry-Elite am Weltcup-Rennen in Albstadt um Punkte für ein Olympia-Ticket kämpfte, musste sich der Swiss Bike Cup in diesem Jahr auf die U23- und Junioren-Rennen beschränken. In Solothurn fehlten damit für einmal zugkräftige Namen wie Nino Schurter, Julien Absalon, Jolanda Neff oder die Lokalmatadorin Nathalie Schneitter, deren Fans in den letzten Jahren zahlreich und laut für Stimmung an der Rennstrecke gesorgt hatten. Besucher mussten trotzdem auch bei den Bike Days 2016 nicht auf spektakuläre Unterhaltung verzichten: In den Disziplinen Dirtjump und BMX Flatland hielt die Weltelite dem Event die Treue und zeigte ihr Können auf höchstem Niveau. Diese Wettkämpfe hatten sich schon in den letzten Jahren als Publikumsmagnete erwiesen, weil das Können der Athleten vom ersten bis zum letzten Moment mitverfolgt werden kann und damit Langeweile kaum aufkommt.
Zweithöchste Besucherzahl
Nicht zuletzt profitierten die Bike Days einmal mehr von Wetterglück. Nachdem sich der Mai bisher eher als feuchter und kalter Monat gezeigt hatte, kehrte die Sonne pünktlich zum Anlass zurück und sorgte für bestes Bikewetter mit sommerlichen Temperaturen an allen drei Veranstaltungstagen. Am Samstag machte es zwischenzeitlich den Anschein, dass viele Biker die endlich zurückgekehrte Sonne nutzten, um selbst in die Pedale zu treten. Doch am Sonntag strömte das Publikum in Scharen auf das Eventgelände am Rande der malerischen Solothurner Altstadt und genossen die ungezwungene Stimmung der Bike Days. Am Schluss zählten die Veranstalter 25.000 Eintritte. Der Besucherrekord der letzten Bike Days wurde damit um rund 2500 Personen verfehlt, doch lockte der diesjährige Anlass damit immer noch mehr Leute an als bei allen Austragungen davor.
2017 zurück zum vertrauten Rahmen
Unter dem Strich bleibt damit die Erkenntnis, dass sich die Bike Days so sehr etabliert haben, dass auch Änderungen beim Programm und dem Datum die Attraktivität des Anlasses kaum noch schmälern. Entsprechend glücklich blickt OK-Präsident Erwin Flury daher auch in die Zukunft: „Wir freuen uns bereits jetzt auf die nächste Ausgabe, wenn das Zuschauermagnet, der Swiss Bike Cup wieder komplett ist und sich mit den Elite-Stars der ganze Cross-Country-Tross um den Schanzengraben schart.“
2017 kehren die Bike Days wieder zu ihrem angestammten Termin am Anfang des Monats zurück: Der Anlass wird dann wieder in Solothurn vom 5. bis 7. Mai ausgetragen.
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