2 Minuten Lesedauer

Uni-Projekt für Serienfertigung genutzt

TU Chemnitz und Ghost forschen an Carbon-Rahmen

In einer Studienarbeit hat sich ein Maschinenbaustudent der TU Chemnitz mit einem besonderen Bauteil eines Fullys auseinander gesetzt – dem so genannten Rocker. Dieses Bauteil, das Hinterrad und Fahrradrahmen mittels drei Bolzenschrauben miteinander verbindet, sollte genau unter die Lupe genommen und optimiert werden. Die TU Chemnitz hat dabei mit Fahrradhersteller Ghost zusammen gearbeitet, der die gewonnenen Erkenntnisse bereits für die Serienproduktion der 2010er-Modelle nutzen konnte.

Ausgangspunkt waren Serienbauteile aus Aluminium sowie kohlenfaserverstärktem Kunststoff (CFK). "Wir haben die Bauteile mit Dehnungsmessstreifen ausgestattet und sind mit dem Mountainbike eine größere Treppe herunter gesprungen, um Extrembelastungen unter realistischen Bedingungen nachzuvollziehen", berichtet Kaufmann. Anschließend haben die Wissenschaftler den "Treppensprung" auf eine klassische Druckprüfung übertragen, um den realen mehrachsigen Belastungsfall zu vereinfachen und auf ein numerisches Modell zu übertragen. Der Vergleich zwischen Aluminium- und CFK-Bauteil ergab, dass die CFK-Variante bei halbem Gewicht eine etwas geringere Steifigkeit aufweist.

Durch umfangreiche numerische Simulationen sowie eine aus der Luft- und Raumfahrt bekannte Festigkeitsbewertung entwickelten die Wissenschaftler ein aus 34 Materialschichten bestehendes optimiertes CFK-Bauteil. Wesentlicher Vorteil ist dabei, dass dieses Bauteil bei einem Gewicht von 65 Gramm steifer als das 114 Gramm schwere Aluminiumbauteil ist und somit zu einer wesentlichen Verbesserung der Fahreigenschaften beiträgt.

"Die im Rahmen der Projektarbeit gewonnenen Erkenntnisse sind bereits in die Entwicklung der ab September erhältlichen neuen Modellpalette des Unternehmens Ghost Bikes GmbH eingeflossen", sagt Kaufmann und ergänzt: "Weitere Kooperationen zwischen dem Unternehmen und der TU sind geplant." Forschungs- und Entwicklungsbedarf besteht beispielsweise bei der Untersuchung der Belastung des Bauteils in Abhängigkeit von der Rahmengröße des Fahrrads, bei der numerischen Simulation des gesamten Fahrrades unter Gesichtspunkten der Dauerfestigkeit und bei der Auslegung sowie der Optimierung der Schraubverbindung zwischen Rocker und Fahrradrahmen. Die Wissenschaftler setzen dabei voll auf den schwarzen Zukunftswerkstoff CFK.

3. August 2009 von Jürgen Wetzstein

Verknüpfte Firmen abonnieren

Ghost Bikes GmbH
Nur für Abonnenten
News
Nur für Abonnenten
Kommentare
Nur für Abonnenten
Stellenmarkt
Velobiz Plus
Die Kommentare sind nur
für unsere Abonnenten sichtbar.
Jahres-Abo
115 € pro Jahr
  • 12 Monate Zugriff auf alle Inhalte von velobiz.de
  • täglicher Newsletter mit Brancheninfos
  • 10 Ausgaben des exklusiven velobiz.de Magazins
Jetzt freischalten
30-Tage-Zugang
Einmalig 19 €
  • 30 Tage Zugriff auf alle Inhalte von velobiz.de
  • täglicher Newsletter mit Brancheninfos
Jetzt freischalten
Sie sind bereits Abonnent?
Zum Login