Produktion wird Ende März eingestellt:
Überraschendes Aus für namhafte Traditionsmarke
von Zwei plus zwei heißt, soll Wanderer als Fahrradmarke ab März nicht mehr weitergeführt werden. „Es ist uns in den letzten sechs Jahren nicht gelungen, die Fahrradmarke Wanderer zu einem stabilen und nachhaltigen wirtschaftlichen Erfolg zu führen“, heißt es dazu in einem Schreiben, mit dem die Wanderer-Handelspartner am Dienstag über das vorläufige Aus der Marke informiert wurden. Bis Ende März soll die Produktion von Wanderer bei Zwei plus zwei demnach eingestellt werden.
Bei den Wanderer-Händlern herrscht unterdessen Unverständnis, dass die Marke ohne vorherige Ankündigung und ausgerechnet zum Start der Saison eingestellt werden soll. So bliebe nun kaum Zeit, um alternative Premium-Marken für das Sortiment zu suchen, ärgert sich ein Wanderer-Händler im Gespräch mit velobiz.de.
Andreas Gehlen, Geschäftsführer von Zwei plus zwei, bedauert die unerfreulichen Nachrichten für die Wanderer-Partner und erklärt gegenüber velobiz.de die Hintergründe der unerwarteten Entscheidung. Demnach war man bei dem Kölner Wanderer-Anbieter bis vor kurzem noch in Verhandlungen mit größeren Fahrradherstellern, die die Markenrechte übernehmen wollten. Es sei dem Unternehmen entgegen den Erwartungen aber nicht gelungen, die Gespräche mit den potenziellen Investoren zum Abschluss zu bringen. Von dieser Entwicklung ist Zwei plus zwei offenbar auf dem linken Fuß erwischt worden. Komponenten für die Produktion in der laufenden Saison seien jedenfalls in Erwartung des Verkaufs der Marke nicht mehr vorgeordert worden. Eine Weiterführung der Marke mindestens noch bis zum Ende des aktuellen Modelljahres sei somit wirtschaftlich kaum darstellbar, erklärt Gehlen.
Auch zu den Ursachen für das Ende von Wanderer-Fahrrädern erklärt Gehlen die Hintergründe: Für ein Unternehmen ohne Wurzeln als Fahrradhersteller sei es für Zwei plus zwei schon immer schwierig gewesen, die im Hochpreissegment angesiedelte Marke aufzubauen. Der schlussendliche Todesstoß für Wanderer sei jedoch der Boom des E-Bike-Segments gewesen. „Für eine Marke im Premium-Segment ist es heute Pflicht, auch E-Bikes anzubieten. Mit dem vergleichsweise geringen Jahresvolumen von Wanderer konnten wir jedoch an dieser Entwicklung nicht teilhaben“, erklärt Gehlen.
Auf die Frage, ob er noch Hoffnung habe, die Marke Wanderer doch noch in neue Hände legen zu können, antwortet Gehlen: „Natürlich würden wir die Marke lieber verkaufen als sie einzustellen. Im Moment sieht es aber eher nach einer Einstellung von Wanderer aus.“ Gehlen betont jedoch, dass Zwei plus zwei auch nach dem voraussichtlichen Aus von Wanderer weiter als Ansprechpartner für etwaige Garantiefälle zur Verfügung steht.
Diese Meldung wurde am 20.02.2013 zunächst als Vorabmeldung veröffentlicht und am 21.02.2013 um weitere Inhalte ergänzt.
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