Technik - Wasserstoff
Und was ist mit Wasserstoff?
Das wäre noch nicht besonders tragisch, angesichts eines sehr interessanten Fahrplans hin zum Wasserstofffahrzeug. Die Freunde dieses Antriebssystems werden nicht müde, die denkbaren Pluspunkte hervorzuheben. Skeptiker wenden ein, dass das Versprechen vom leistungsfähigen und praktischen Wasserstoff nun schon seit vielen Jahrzehnten vorgebracht wird. Zumindest bis heute ist diese Technologie aber noch nicht aus den Puschen gekommen.
In Deutschland sind 808 Brennstoffzellenfahrzeuge zugelassen und über 309.000 reine Elektroautos.
Quelle: Kraftfahrtbundesamt
Gerne wird angeführt, dass Brennstoffzellenantrieben die gleiche Entwicklung bevorstehen könnte wie bei Batterien. Das mag soweit auch richtig sein. Allerdings sollte man nicht vergessen, dass elektrisch betriebene Systeme derzeit den Wasserstoffpendants weit voraus sind und ihre Entwicklung auch nicht gerade stillsteht.
Ungewisse Aussichten für Wasserstoff
Für das Fahrrad blickt die Mehrheit der Experten noch recht skeptisch auf Wasserstoffantriebe. Werden die Kosten jemals vergleichbar niedrig sein? Wollen Radfahrer wirklich Tankstellenkunden sein? Wer baut die entsprechend nötige Infrastruktur dafür auf? Können Brennstoffzellen die nötigen Ströme liefern, die für Fahrradantriebe benötigt werden? Wird das jemals wirklich so viel praktikabler als die bestehenden E-Antriebe, dass jemand umsteigen will? Das sind eine Menge unbeantworteter Fragen.
Batterieelektrisch betriebene Fahrräder haben einen Lauf. Sie sind zu einem beachtlichen Anteil auch die Keimzelle von Elektromobilität insgesamt gewesen. Die Fahrerinnen und Fahrer können mit geringem Aufwand und praktisch überall Energie beziehen. Wo es Menschen gibt, da ist Strom nicht weit. Die Zeichen sprechen in der Fahrradwelt und eigentlich auch darüber hinaus bis auf Weiteres klar für den Akku. Die vielen Milliarden, die heute und in Zukunft auch in Wasserstoffantriebe fließen, könnten dennoch erstmals zu wirklich praxistauglichen Produkten führen, zumindest wenn es um größere Maßstäbe geht. Auch Bosch setzt auf diese Technologie, es wurde berichtet, dass man bis 2021 satte 500 Millionen Euro in die Entwicklung von Wasserstoff-Technik stecken wird. Allerdings fließt weltweit noch sehr viel mehr Geld in die Entwicklung von immer leistungsfähigeren Akkus.
Ob das Fahrrad von Wasserstoff-Antrieben profitieren wird, steht in den Sternen. Seit letztem Jahr gibt es wieder ein Forschungsprojekt, das sich an diesem Thema versucht. Es ist nicht einmal klar, ob sich die Technologie am Pkw durchsetzen kann. Wenn sich eine Alternative zur Batterie etablieren könnte, wäre das vermutlich eine Bereicherung und kein Ärgernis. Im Moment stecken Brennstoffzellen jeder Art in den Kinderschuhen. Die Fahrradbranche für sich betrachtet hat derzeit keinen besonderen Anlass, sich intensiv um Alternativen zu bemühen.
für unsere Abonnenten sichtbar.