Entkoppelung vom Infektionsgeschehen
Verbraucherstimmung im April hellt sich auf
Die Ergebnisse der monatlichen Befragung wurden soeben veröffentlicht. Der Index steigt den zweiten Monat in Folge an und erreicht damit fast das Niveau von vor einem Jahr, als die Pandemie ihren Anfang nahm. Noch deutlicher als im Vormonat ist somit eine Entkopplung der Verbraucherstimmung vom Infektionsgeschehen zu beobachten.
Zurückzuführen ist die Stimmungsaufhellung insbesondere auf die zunehmende Anschaffungsneigung der Verbraucher. Obwohl noch keine Aussicht auf wieder zurückkehrende Konsummöglichkeiten besteht, scheint das Bedürfnis danach sehr ausgeprägt zu sein. Gleichzeitig geht die Sparneigung nur minimal zurück.
Die finanziellen Mittel sind durch den lockdownbedingten Konsumverzicht der vergangenen Monate vorhanden. Zu erwarten sei ein kräftiges Wachstum des privaten Konsums, das allerdings erst gegen Ende des zweiten oder zum dritten Quartal einsetzen wird, heißt es vom HDE. In welchem Maße davon der Einzelhandel profitieren wird, bleibe abzuwarten.
Auch die verbesserten Konjunkturerwartungen der Unternehmen sorgen für Optimismus. So sind die Erwartungen mit Blick auf die konjunkturelle Entwicklung bei Verbrauchern von Zuversicht geprägt. Hier setzt sich somit der positive Trend der vergangenen Monate fort, obwohl die aktualisierten Konjunkturprognosen der Wirtschaftsforschungsinstitute ein anderes Bild zeichnen. Der grundsätzliche Optimismus der Verbraucher ist in den Einschätzungen zur eigenen Einkommenssituation nicht zu erkennen. Diese bleiben im Vergleich zum Vormonat nahezu unverändert.
Ausgehend von einer gestiegenen Anschaffungsneigung hellt sich die Verbraucherstimmung insgesamt deutlich auf. Denn das aktuelle Infektionsgeschehen und Forderungen nach härteren Lockdown-Maßnahmen stehen einem Konsumwachstum entgegen. Solange die Corona-Maßnahmen für massive Einschränkungen bei den Konsummöglichkeiten sorgen, werden Verbraucher ihre positive Konsumlaune nicht ausleben können.
Das HDE-Konsumbarometer erscheint monatlich und basiert auf einer Umfrage unter 2.000 Personen zur Anschaffungsneigung, Sparneigung, finanziellen Situation und anderen konsumrelevanten Faktoren. Es bildet nicht das aktuelle Verbraucherverhalten ab, sondern die erwartete Stimmung in den kommenden drei Monaten.
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