ADFC wettert gegen die Diskussion
Verkehrsminister debattieren über Helmpflicht für Radfahrer
„Anstatt sich ernsthaft mit der Verbesserung der Verkehrssicherheit auseinanderzusetzen, versucht der Landesverkehrsminister von Thüringen, Bekleidungsvorschriften für Radfahrer durchzusetzen“.
Obwohl ihm eine Expertenkommission Ende 2010 davon abgeraten hatte, ein Helmpflicht für Radfahrer durchsetzen zu wollen, hatte der Thüringer Verkehrsminister Christian Carius (CDU) das Thema auf die Tagesordnung gesetzt. Hahn-Klöckner: „Dass dieser Vorstoß aus Thüringen kommt, wundert uns nicht, denn dort wird kaum Rad gefahren.“ Erst kürzlich hatte der Thüringer CDU-Europaabgeordnete Dieter-Lebrecht Koch eine Warnwestenpflicht für Radfahrer gefordert (velobiz.de berichtete) .
Der ADFC kritisierte, dass durch Forderungen nach Helm- und Warnwestenpflicht die Verantwortung für Unfälle auf die gefährdeten Radfahrer abgewälzt werde. Er fordert, dass Lkw mit Assistenzsystemen ausgestattet werden, die bei Abbiegevorgängen automatisch bremsen, sobald Menschen in den gefährdeten Bereich kommen. „Dem Radfahrer, der vor einen Lkw gerät, helfen weder Helm noch Warnweste, sondern nur der sofortige Stillstand der Räder“, so Hahn-Klöckner.
Wer es mit der Verkehrssicherheit von Radfahrern ernst meint, muss nach Auffassung des ADFC vorrangig fahrradfreundlichere Verkehrsplanung betreiben, miserable Radwege durch attraktive ersetzen, die Wartezeiten an Ampeln für Radfahrer verkürzen und niedrigere Autogeschwindigkeiten in bewohnten Gebieten durchsetzen. Denn nur so wird Radfahren attraktiv und sicher: Je mehr Radfahrer auf den Straßen unterwegs sind, desto mehr nehmen Autofahrer sie auch wahr.
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