HDE-Konjunkturumfrage
Vorjahresumsatz für den Großteil der Fahrradgeschäfte nicht erreichbar
Angesichts der nach wie vor hohen Inflation geht der HDE für den gesamten Einzelhandel von einem nominalen Umsatzplus von drei Prozent für 2023 aus. Das entspricht einem realen Minus von vier Prozent. Bisher prognostizierte der HDE ein nominales Plus von zwei Prozent und ein reales Minus von drei Prozent.
„Deutlich höhere Kosten für Energie und Wareneinkauf sowie ein schwacher privater Konsum haben den Einzelhandel im ersten Halbjahr unter Druck gesetzt. Die Rahmenbedingungen bleiben insgesamt schwierig. Über die gesamte Branche hinweg ist das kein schöner Zwischenstand. Insbesondere die nach wie vor hohe Inflation sorgt dafür, dass die Branche nicht richtig ins Laufen kommt“, so HDE-Präsident Alexander von Preen.
Die insgesamt schwierige Lage zeigt sich auch in den Ergebnissen einer aktuellen HDE-Umfrage unter rund 900 Handelsunternehmen. Demnach rechnen 35 Prozent der Händlerinnen und Händler für das zweite Halbjahr mit Umsatzrückgängen. Für das Gesamtjahr geht nur gut jeder dritte Händler von im Vergleich zum Vorjahr steigenden Erlösen aus.
Fahrradhandel im Rückwärtsgang
Im Rahmen der Konjunkturumfrage für den Sommer 2023 hat der HDE auch detaillierte Ergebnisse für die Umsatzprognose im Fahrradhandel veröffentlicht. Demnach erwarten 10 % der befragten Fahrradhändler einen Umsatz leicht über dem Vorjahr, weitere 19 % sehen sich zumindest auf Vorjahresniveau. 43 % der Fahrradhändler rechnen mit einem Umsatz, der „leicht unter Vorjahr“ liegt. 29 % prognostizieren einen Jahresumsatz deutlich unter Vorjahr. Die aktuelle Geschäftslage (Stand Sommer 2023) bezeichnen 19 % der Fahrradhändler als „gut“ und 71% als „befriedigend“. Von einer „schlechten“ Geschäftslage sprechen 10 % der Fahrradhändler. Damit ist der Fahrradhandel durchaus positiver gestimmt als manch anderer vergleichbarer Einzelhandelszweig. So bezeichnen beispielsweise 27 % der Sportartikelhändler die Geschäftslage als „schlecht“, beim Elektronikhandel sind es 38 % und bei Bau- und Heimwerkerbedarf sind es sogar 44 %.
Ängste der Verbraucher
Welche Auswirkungen die Inflation auf Verbraucherinnen und Verbraucher hat, zeigen die Daten des HDE-Konsummonitors Preise. Demnach hat ein Viertel Angst, nicht mehr mit dem Geld auszukommen. „Die Konsumenten beobachten die Preisveränderungen und passen ihr Einkaufsverhalten an. Oft kaufen sie weniger, in vielen Fällen weichen sie auf günstigere Produkte aus“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Insgesamt geben 45 Prozent der Bevölkerung an, sich aufgrund der hohen Lebensmittelausgaben in irgendeiner Weise einzuschränken.
Gleichzeitig macht Genth deutlich, dass der Einzelhandel kein Interesse an drastisch steigenden Preisen hat: „Der Handel lebt vom privaten Konsum. Dieser leidet massiv unter hohen Verbraucherpreisen und sinkenden Realeinkommen.“ Laut HDE-Konsummonitor Preise sehen knapp 60 Prozent der Kundinnen und Kunden denn auch die Hersteller als größte Profiteure der Preissteigerungen.
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