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Wie ticken die E-Mountainbiker*innen?
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Report - E-MTB

Wie ticken die E-Mountainbiker*innen?

E-Mountainbiker werden für die sportive Fahrradindustrie, aber auch für viele Tourismusregionen mehr und mehr zur wichtigsten Zielgruppe. Die Schweizer Agentur Allegra, spezialisiert auf die Beratung von Destinationen in Sachen Mountainbiking, hat nun sieben Thesen über den typischen E-Mountainbiker verfasst – oder vielmehr die E-Mountainbikerinnen, denn der Anteil der Frauen wächst auch in diesem Segment spürbar.

Auch Frauen lieben Power

Unter E-Mountainbikenden ist der Frauenanteil höher als unter klassischen Mountainbikenden. Weshalb wissen wir nicht genau. Mit dem steigenden weiblichen Marktanteil wird jedenfalls ein Wunsch vieler Marktplayer wahr. Es liegt auf der Hand, dass es diverse Gründe gibt, weshalb es als positiv zu werten gilt, dass mehr Frauen in den Mountainbike- oder E-Mountainbike-Sport eintreten.

Mehr Biketour pro Minute

Die Menschen haben weniger Zeit. Das ist ein gesellschaftliches Phänomen. Die E-Mountainbiker sind dabei keine Ausnahme. Sie verbringen zwar weniger Zeit am Stück auf dem Rad als Mountainbiker, die Biketour ist dafür schneller abgeradelt und der Nutzer hat kein Bedürfnis die Tour zu verlängern trotz Batterie – jedoch steigen sie dafür öfter auf den Sattel.

Jung und alt

E-Mountainbiker bestätigen das Vorurteil »alt, ungesund und immobil« keineswegs. Das falsche Bild mag aufgrund von Medienberichten in Zusammenhang mit Unfallstatistiken zusammenhängen. Diese betreffen jedoch meist urbane Gebiete. Es gibt sehr wohl ältere Menschen, die auf dem Elektro-Fahrrad unterwegs sind. Fakt ist aber, dass der durchschnittliche E-Mountainbiker in den letzten Jahren stets jünger geworden ist. Das Durchschnittsalter nähert sich demjenigen der Mountainbiker zunehmend an.

Szenelos

E-Mountainbiker sind noch weniger Szene als Mountainbiker. Sie fahren in Ihrer Freizeit einfach E-Mountainbike. Das ist beim E-Mountainbiker noch akzentuierter als beim Mountainbiker. Man sollte also nicht in die »Szenenfalle« treten und meinen, dass die Kernzielgruppe gleich dem Markt sei.

Familienfreuden

Unter E-Mountainbikern ist der Anteil an Familien höher als bei den Mountainbikern. Fragt man nach der Ursache, so hängt das vielleicht mit dem Durchschnittsalter zusammen. Aber da sich dieses ja stets an die Mountainbiker annähert, kann das alleine nicht die Erklärung sein. Möglicherweise ist das E-Mountainbike familienfreundlicher, da dank Motor eine Demokratisierung stattfindet. Alle sind ungefähr gleich stark auf dem Rad. Es ist jedenfalls eine schöne Entwicklung, dass mehr Familien dem Velosport nachgehen. E-Mountainbikes für Kinder sind allerdings noch nicht weit entwickelt worden. Wird dieses Potenzial ausgeschöpft, könnte der Familienanteil noch mehr zunehmen.

E-Biker sind treu

E-Mountainbiker zeigen eine höhere Markenloyalität als Mountainbiker. So schenken E-Mountainbiker der Destination größere Glaubwürdigkeit und größeres Vertrauen. Sie gewichten die Bewertung eines Peers, wenn es zum Urlaub kommt, noch weniger stark als der Mountainbiker. Für Tourismus-Destinationen ist das eine gute Nachricht.

Zukunft bleibt ungewiss

Aktuell geschieht sehr viel in der Entwicklung des E-Mountainbikes. Wir beobachten verschiedene Tendenzen: Die Entwicklung des Rades selbst, die zunehmend zentrale Rolle von Daten und deren Vernetzung sowie die Weiterentwicklung der Batterie- und Motorenleistung. Wohin es jedoch tatsächlich geht und wie schnell es geht, wie schnell zum Beispiel die sozialen Adaptionen vorwärts gehen und was auf den Infrastrukturen passiert – das wissen wir erst in ein paar Jahren.

Interview mit Darco Cazin

{b}Immer mehr E-Mountainbiker: Sind da Konflikte nicht nur mit Wanderern, sondern auch mit Bikern ohne E absehbar?{/b}
Wo Menschen aufeinandertreffen gibt es auch Konflikte, unabhängig von der Mobilität. Aber mit einer durchdachten Planung (und deren Umsetzung) lassen sich Konfliktpotenziale im Langsamverkehr auf ein Minumum reduzieren. Dafür gibt es mittlerweile auch viele positive Beispiele.

{b}Sie beschreiben die E-Mountainbiker als Zielgruppe mit vielen Familien und hohem Frauenanteil. Welche Konsequenzen ergeben sich daraus für Destinationen?{/b}
Das Fahrrad ist durch die Elektrifizierung endgültig in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Für Destinationen hat sich somit die potenzielle Zielgruppe erweitert, weil das E auch das Mountainbike breiter zugänglich mach.

27. August 2019 von Markus Fritsch
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