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Neue Studie aus Österreich

Zwei von drei Fahrrädern sind nicht verkehrssicher

Um den Zustand der Fahrräder auf Österreichs Straßen ist es schlecht bestellt: Zu diesem Urteil kommt jedenfalls das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV) in einem kürzlich veröffentlichten Bericht. Zwei von drei Fahrrädern seien nicht verkehrssicher, so das Ergebnis einer aktuellen Studie. Die Untersuchung des KfV gibt zudem interessante Daten und Fakten zur Unfallstatistik bei Radfahrern sowie zur Helmtragequote. Zudem wurden die Gründe hinterfragt, warum Radfahrer häufig auf einen Fahrradhelm verzichten.


Ausgangspunkt für die Untersuchungen des KfVs war die im Jahr 2005 ermittelte Zahl von 34.900 verletzten Radfahrern, die im Krankenhaus behandelt werden mussten. 5.500 von ihnen waren im Straßenverkehr unterwegs, 29.400 Radler verunglückten bei Freizeitaktivitäten. Als besonders gefährdete Gruppe hat das KfV die bis zu 14-Jährigen ausgemacht. Rund 6600 verletzte Radfahrer in dieser Altersgruppe wurden gezählt. In diesem Zusammenhang fordert das KfV eine gesetzlich verankerte Radhelmpflicht für Kinder bis 14 Jahren.

Helmtragequote von 22 %

Eine Studie aus dem Jahr 2006 des Bereichs Heim, Freizeit & Sport im KfV ergab, dass nur 22 % der Radfahrer einen Fahrradhelm tragen würden. Im Vergleich zum Jahr 1994 war dies ein Zuwachs um immerhin 16 Prozentpunkte. Bei den Erwachsenen liegt die Helmtragequote mit 18 % deutlich unter dem Durchschnitt, bei den unter 14-Jährigen steht der Fahrradhelm hingegen mit 60 % wesentlich höher im Kurs.
Damit liegen die Quoten zwar höher als in Deutschland
(velobiz.de berichtete)
, dem KfV ist dies aber immer noch deutlich zu wenig. Interessant auch die genannten Gründe, warum auf einen Fahrradhelm verzichtet werde. 53 % der Befragten gaben an, die Aufbewahrung des Helmes sei lästig, 48 % halten ihn für unbequem. Weitere Argumente: „Ich fahre nicht oft“ (40 %), „Helme sind zu teuer“ (36 %), „Ein Helm sieht lächerlich aus“ (32 %), „Ich fahre nicht riskant“ (32 %) und „Radunfälle sind leichte Unfälle“ (15 %).
Erstaunlich ist in Anbetracht dieser Ergebnisse, dass sich 84 % der Befragten für eine Einführung der Helmpflicht bei Kindern unter 14 Jahre aussprachen und immerhin 36 % sogar eine generelle Helmpflicht befürworten.

Schlechte Ausrüstung

Aktuell führte das KfV auch eine Studie über den Zustand der Fahrräder auf Österreichs Straßen durch. Dabei wurde bemängelt, dass von einem Großteil der Radler die in der Fahrradverordnung festgeschriebene Mindestausstattung ignoriert würde. Zwei von drei Fahrrädern seien nicht verkehrssicher, weil sie einen gravierenden Mangel aufweisen. Die größten Defizite wurden dabei in Punkto Sichtbarkeit festgestellt.

10. April 2008 von Jürgen Wetzstein
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