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Der Fahrradhandel liegt im Branchenvergleich vorne.
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Zahlen des Statistischen Bundesamts

Fahrradgeschäfte erzielten 2016 das größte Plus im Einzelhandel

Der Einzelhandel konnte nach den aktuellen Zahlen, die der Handelsverband Deutschland (HDE) gestern im Rahmen seiner Pressekonferenz präsentierte, 2016 ein leichtes Umsatzplus erzielen. Für 2017 fällt die Prognose ähnlich aus. Den größten Umsatzsprung unter den Sparten konnte der Einzelhandel mit Fahrrädern verbuchen.

Der gesamte Einzelhandel erzielte 2016 nach den aktuellen Zahlen des statistischen Bundesamts ein Umsatzplus von 2,3 Prozent nominal. Deutlich besser als dieser Durchschnitt entwickelte sich der Umsatz im Fahrradhandel im Zeitraum Januar bis November 2016. Hier lag der Zuwachs zum Vorjahreszeitraum bei nominal 9,7 Prozent, real immerhin bei 6,4 Prozent. Diese Differenz deutet auch auf einen stärkeren Preisanstieg im Fahrradeinzelhandel als in anderen Branchen hin.

Wachstumstreiber Online-Handel

Trotz guter Rahmenbedingungen rechnet der Handelsverband Deutschland (HDE) für 2017 im Einzelhandel nur mit einem leichten Umsatzwachstum von nominal zwei Prozent im Vorjahresvergleich. Wachstumstreiber bleibt der Online-Handel. Das erhöht den Druck auf den Standort Innenstadt. HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth fordert die Politik auf, die Stadtzentren attraktiv zu gestalten und den stationären Handel im Wettbewerb mit dem Online-Handel nicht zu benachteiligen.

Die Rahmenbedingungen für den Einzelhandel sind gut, die stabile Beschäftigungslage sorgt für eine positive Konsumstimmung. Für 2017 erwarten die Händler mehrheitlich ein Umsatzwachstum. Der HDE rechnet für den Einzelhandel insgesamt mit einem nominalen Umsatzplus von zwei Prozent. Dabei wächst allein der Online-Umsatz um elf Prozent im Vergleich zum Vorjahr. „Der E-Commerce steht für fast 50 Prozent des Jahreswachstums. Das setzt traditionelle Handelsstandorte wie die Innenstädte zunehmend unter Druck“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Viele Stadtzentren stehen vor der Herausforderung, dass immer weniger Kunden den Weg zu ihnen finden. Darunter leiden insbesondere innenstadt-affine Branchen wie der Textilhandel.

Genth fordert deshalb gleiche Wettbewerbsbedingungen zwischen dem E-Commerce und den Geschäften in der Innenstadt. So stehe angesichts des rund um die Uhr geöffneten Online-Handels mehr Planungssicherheit bei Sonntagsöffnungen ganz oben auf der Agenda des HDE. Die Klagewelle von Verdi gegen bereits genehmigte Öffnungen habe im Handel große Unsicherheiten ausgelöst.

Für vitale Innenstädte ist der Handel unverzichtbar. „Es ist dringend notwendig, die Aufenthaltsqualität in den Innenstädten deutlich zu verbessern, sonst werden Ladenschließungen vielerorts bald zum Alltag gehören. An einigen Standorten müssen wir über intelligente Schrumpfungsstrategien nachdenken“, so Genth. Denn dauerhafte Leerstände seien Gift für die Attraktivität der Stadtzentren. Zu diesem Ergebnis kommt auch eine vom HDE und dem Bundesbauministerium beauftragte Studie zu räumlichen Auswirkungen des Online-Handels auf Innenstädte.

1. Februar 2017 von Oliver Bönig

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