Neue Studie vorgestellt
Kleine Mobilität, großes Marktpotenzial
Die Beratungsfirma rechnet damit, dass sich bis zum Jahr 2030 mit den Angeboten in der Mikromobilitätssparte in Europa bis zu 150 Milliarden Dollar umsetzen lassen, weltweit sogar bis zu 500 Milliarden Dollar.
„Zwei Faktoren erklären den aktuellen Boom“, erläutert Kersten Heineke, Partner im Frankfurter Büro von McKinsey und Co-Autor der Studie: „Die Nutzer mögen diese günstige und intuitive Form der Mobilität – zumal E-Tretroller und Co. in Städten oft das schnellste Verkehrsmittel sind.“ Auch aus Sicht der Anbieter sei der Markt attraktiv: Bei Anschaffungskosten von rund 400 Dollar für einen E-Tretroller könne man schon nach gut drei Monaten die Gewinnzone erreichen. Weltweit haben Investoren bislang 5,7 Mrd. Dollar in Micromobility-Startups gesteckt, von denen 85 Prozent nach China flossen. Heineke ergänzt: „Es gibt einige Startups, die schon mit mehr als 1 Milliarde Euro bewertet werden.“
„Mehr als ein Viertel der Weltbevölkerung lebt in Städten mit mehr als einer Million Einwohnern“, sagt Florian Weig, Seniorpartner aus dem Münchener Büro von McKinsey und Mitautor der Studie. Doch die durchschnittliche Geschwindigkeit, mit denen man sich in diesen Städten fortbewegt, ist nicht höher als 15 km/h. Zwar sind 50 bis 60 Prozent aller Fahrten in Städten kürzer als acht Kilometer und kommen damit für E-Roller, E-Bikes oder E-Tretroller in Frage – doch spielen Wetter, Produktangebot und Kundenakzeptanz eine wichtige Rolle. Demnach könnte für bis zu 15 Prozent dieses möglichen Marktes Mikromobilität eine Alternative sein.
Doch auch die Politik ist gefordert, wie Kersten Heineke betont: „Damit dieses Angebot funktioniert, sollte jetzt auch in Europa schnell ein einheitlicher gesetzlicher Rahmen für alle Formen der Mikromobilität geschaffen werden.“ Noch steht die Entscheidung in Deutschland aus.
Die Studie ist online verfügbar unter: www.mck.de/micromobility
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