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E-Scooter-Studie zeigt interessante Entwicklungen
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Konsolidierung erwartet:

E-Scooter-Studie zeigt Herausforderungen im Markt

Civity, ein Beratungsunternehmen im Verkehrssektor, hat sich in einer Studie die bisherige Entwicklung des E-Scooter-Marktes genauer angesehen und insbesondere die Verleiher in Deutschland und Europa unter die Lupe genommen. Dabei kommen die Studienmacher zu einigen interessanten Einsichten.

Insgesamt sind laut der Studie ( http://scooters.civity.de/ ) derzeit 12 Anbieter auf dem europäischen Markt zu finden, die um die Gunst der Kunden buhlen. Einen Vorsprung herausgearbeitet haben sich die Anbieter Lime, Tier, Voi und Circ, die bereits in über 30 europäischen Städten aktiv sind. Bei der Standortauswahl setzen die Unternehmen durchweg auf die Metropolen, mittelgroße Städte und touristisch geprägte Regionen.

Untersucht wurde auch die Nutzung der E-Scooter in den verschiedenen Städten. An der europaweiten Spitze der Statistik stehen die Städte Ingolstadt und Karlsruhe mit jeweils 5 bzw. 4,9 Bewegungen pro Tag und E-Scooter. Allerdings stehen in beiden Städten nur verhältnismäßig wenige Scooter zur Nutzung bereit. In Berlin und Stockholm, wo mit jeweils über 10.000 die meisten E-Scooter bereitstehen, liegen die Nutzungszahlen bei 2,97 Fahrten pro Tag und Scooter bzw. bei 3,57.

Zurückgelegt werden mit den E-Scootern im Schnitt nicht ganz zwei Kilometer, was zwar einen Fußgänger mit seinen typischen 900 Metern in den Schatten stellt, gegen alle anderen Verkehrsmittel aber deutlich zurückfällt. Das Rad wird in der Studie mit 3,4 km Distanz pro Fahrt genannt, die Straßenbahn mit 4,9 km, Busse mit 5,4 km.

Die meisten Scooter haben Lime, Tier und Voi auf dem Markt, mit zusammen über 30.000 E-Scootern in der Spitze. Aktuell wird die Zahl wohl aufgrund der Jahreszeit reduziert.

Kaum Auswirkungen im Nahverkehr

Im Ergebnis kommen die Studienmacher zu dem Schluss, dass E-Scooter ein Hype sind, der zwar die Menschen polarisiert, in seinem tatsächlichen Einfluss auf das Nahverkehrsbild aber längst nicht so wichtig ist, wie gelegentlich suggeriert. Das Fazit dazu lautet: „Die von uns ermittelten Distanzen stehen in direkter Konkurrenz zu Fahrrad sowie dem Fußverkehr und finden zugleich primär in durch den ÖPNV gut erschlossenen Innenstädten statt. Substitution von ÖV-Fahrten sind möglich, sind jedoch im Gesamtvolumen vernachlässigbar. Für den intermodalen ÖV-Nutzer bieten sich neue Alternativen, so dass das Gesamtangebot der urbanen Mobilität jenseits des Privatautos attraktiver werden könnte. Aus unserer Sicht gibt es weder große Vorteile noch eine ernste Gefahr für den ÖV - disruptiert werden maximal die touristischen Segwayverleiher.“

Ob die verschiedenen Anbietersysteme im aktuellen Umfeld alle überlebensfähig sind, steht ebenfalls in den Sternen. Insgesamt erwartet civity eine Konsolidierung des Marktes innerhalb eines Jahres.

30. Oktober 2019 von Daniel Hrkac
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