Bike Expo fängt dort an, wo die IFMA aufgehört hat

Es hat ein bisschen was von einem Déjà Vu: Ein großes, modernes Messegelände, breite Gänge, großzügige Sonderschau-Flächen, verhältnismäßig wenige Aussteller. Und ein Einkaufsverband ZEG, der als prominenter Unterstützer der Messe einen gewissen Zulauf von Fachbesuchern sicher stellt.

Die Parallelen zur IFMA sind bei der neuen Bike Expo offensichtlich. Dennoch kann die Situation der neuen Münchner Fachmesse nicht mit ihrem Kölner Vorgänger verglichen werden: Die eine war einst weltweite Leitmesse, die nach jahrelangem, zermürbendem Zweikampf mit der Eurobike schließlich aufs Abstellgleis gefahren wurde. Die andere ist der ambitionierte Versuch einer ehrgeizigen Messegesellschaft, einen Fuß in die (Messe-)Tür beim Zukunftsthema Fahrrad zu bekommen.

Das ist der Messe München heute mit rund 200 Ausstellern und einer überschaubaren Besucherzahl wohl zwar durchaus gelungen, eine triumphale Messepremiere stellt man sich aber anders vor. Doch die Macher der Bike Expo haben im Vorfeld der Messepremiere bekräftigt, dass die Ausstellerzahl der neuen Fachmesse angesichts der sehr kurzen Vorbereitungsphase durchaus zufriedenstellend sei. Was zählt seien die langfristigen Perspektiven der neuen Fachmesse.

Kurzfristig sind die Aussteller der Bike Expo nun vor allem gespannt, wie am morgigen, zweiten Fachbesuchertag und dann am Publikumswochenende der Besucherzulauf sein wird. Nachdem heute schon wieder viele ZEG-Händler abgereist sein dürften - die Mitgliederversammlung fand gestern abend schon statt - wird für morgen mit einer sehr ruhigen Messe gerechnet.

Für das Wochenende sind hingegen die Erwartungen deutlich höher: Bis heute morgen hatten sich bereits 19.000 Personen online für ein Messeticket am Wochenende regstriert. Morgen berichten zudem noch die Münchner Tageszeitungen über die neue Bike-Messe. Eine weitere Steigerung des ohnehin schon großen Publikums-Interesses bis zum Samstag ist also wohl durchaus zu erwarten. Wenn nun noch das Wetter mitspielt, kann die Bike Expo vielleicht also doch noch eine rauschende Premiere feiern, wenn auch "nur" als Publikumsmesse.