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London macht 667 Mio. EUR für Radverkehrsförderung locker

(Greater London Authority) Der Bürgermeister der britischen Metropole London, Ken Livingstone, hat eine ambitioniertes Programm zur Förderung des Fuß- und Radverkehrs vorgestellt. Das Maßnahmenpaket, das die Prioritäten zugunsten der umweltfreundlichen Verkehrsarten verändern soll, setzt auf

die Schaffung eines schnellen, einfachen und sicheren Routensystems für Fußgänger und Radfahrer.

Mit der Einführung eines Fahrradverleihsystems mit über 6000 Rädern, die im Abstand von 300 Metern ausgeliehen werden können, soll erstmals der Radverkehr zu einem voll integrierten Teil des öffentlichen Verkehrs werden. Ergänzt wird die Radverkehrsinfrastruktur durch eine Haupt-Radrouten-Netz zwischen der Innenstadt und den Außenbezirken, ergänzt durch Nebenroutennetze innerhalb der Ortsteile.

Mit diesen radikalen Maßnahmen soll unter anderem gegen den Klimawandel vorgegangen werden, denn wenn einer von zehn Londonern pro Tag das Rad (statt des Autos) nutzen würde, könnten damit allein 1,6 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden.

500 Mio. Pfund in den nächsten zehn Jahren

Ken Livingstone kündigte unter anderem an, dass 500 Millionen britische Pfund (667 Millionen Euro) in den nächsten 10 Jahren für den Radverkehr ausgegeben werden sollen, "die größte Investition in den Radverkehr in der Geschichte Londons".

Livingstone verwies außerdem auf den großen Erfolg des Pariser Fahrradverleihsytems und beauftragte nun die Londoner Transportbehörde (TfL) - zusammen mit den Stadtbezirken - ein Verleihsystem für Zentral-London zu entwickeln, das von allen Londonern genutzt werden kann.

Zur Entwicklung des Fußverkehrs sagte Livingstone, dass über 50 Prozent der per U-Bahn zurückgelegten Innenstadt-Wege schneller per Pedes zurückgelegt werden könnten, weshalb ein neues Beschilderungssystem den Londern dabei helfen soll, ihre Stadt zukünftig - ohne Zeitverluste - oberirdisch kennen zu lernen.

Livingstone sagte weiterhin: "Die Ausweitung des Radfahrens und Zu-Fuß-Gehens wird uns helfen, unseren Ausstoß klimaschädlicher Gase sowie die Verkehrsbelastung zu reduzieren. Ungefähr 20 Prozent der CO2-Emissionen können durch die Änderung des Verkehrsverhaltens bis 2025 eingespart werden. Wir wissen, dass die Londoner mehr Zu-Fuß-Gehen und Radfahren wollen. Einer von zwei Menschen sagt, dass er kurze Strecken zu Fuß zurücklegen möchte, für die er bisher das Auto gebraucht. 40 Prozent der Londoner verfügen über ein Fahrrad, aber zurzeit nutzt es nur eine von acht Person regelmäßig."

Die fünf neuen Programme im Überblick

  • Einführung eines zentralen Fahrradverleihsystems (ähnlich des Pariser Systems) mit über 6000 Fahrrädern, einfach und für jeden nutzbar.
  • Schaffung von ca. 12 radialen Fahrrad-Korridoren mit hohen Ausbau-Standards, denen der Fahrradstrom bis ins Stadtzentrum leicht folgen kann.
  • Einrichtung mehrerer Fahrrad-Zonen für den Einkaufs- und den Schulverkehr in Inner- und Outer-London mit Fahrradstraßen und Geschwindigkeitsbegrenzung auf 20 mph (32 km/h), beschildert mit über- und unterörtlichen Zielen sowie Öffnung von Wegen durch Parkanlagen und von Gewässer begleitenden Wegen für Radfahrer.
  • Ausweitung des Fußgänger-Informations-Systems Legible London, um Kurzstrecken überall in London zu Fuß zurücklegen zu können (schneller als mit dem Auto, dem Bus oder der U-Bahn).
  • Ausweitung der Zusammenarbeit mit den Stadtbezirken zur Schaffung von 200 Streets of Gold - urbanen Verbindungen zwischen lokalen Zielen wie Bahnhöfen, Schulen und Geschäften in Inner- und Outer-London von hoher Qualität mit bester Ausstattung - wie z.B. Sitzgelegenheiten.
21. Februar 2008 von Pressemitteilung
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